Kommunen im Bamberger Landkreis vor großen Herausforderungen
Landrat Johann Kalb und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Landkreisgemeinden diskutieren bei ihrer jährlichen Klausurtagung auch über Windkraft, Mobilität und Flüchtlingsunterbringung
Von Windkraft und Trinkwasserversorgung über Mobilität und Ganztagsbetreuung bis zur Flüchtlingsunterbringung, der Energieversorgung oder dem Pflegestützpunkt reichten die Themen, die Landrat Johann Kalb und Wolfgang Desel, Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages, während einer zweitägigen Klausurtagung mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus dem Bamberger Land und Führungskräften des Landratsamtes diskutierten.
„Bei der Breite und der Tiefe der Themen und Herausforderungen ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir – Landkreis und Gemeinden – uns sehr gut abstimmen“, so Landrat Kalb. „So sind zum Beispiel für das gute Angebot, das wir vom Landkreis ab 2024 im Linienbusverkehr schaffen werden, in den Gemeinden attraktive Mobilstationen oder barrierefreie Bussteige nötig.“
Breiten Raum nahm die Windkraft bei der Tagung ein. „Der Regionale Planungsverband wird neue Potenzialflächen für Windkraft definieren. Innerhalb dieser wird es dann weitere Vorranggebiete geben“, skizzierte Landrat Johann Kalb auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-West die aktuelle Entwicklung. Im Landkreis Bamberg gibt es bereits 17 Vorranggebiete. An den Beispielen von Buttenheim und Litzendorf wurde deutlich, wie über Flächen- oder Poolpachtverträge die Akzeptanz und die Möglichkeit erhöht werden kann, die Wertschöpfung in der Region zu halten.
Beim Thema „Flüchtlingsunterkünfte“ warb Landrat Johann Kalb bei den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern dafür, Gebäude zu benennen, in denen zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden kann: „Wir haben derzeit für nur noch wenige Wochen freie Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen.“ In der aktuellen Situation wird auch geprüft, Wohncontainer für diesen Zweck einzusetzen. Ziel bleibt eine gerechte dezentrale Verteilung im gesamten Bamberger Land.
Ab dem Schuljahr 2026/27 wird es für die Erstklässler, ab 2029/30 für alle Grundschülerinnen und -schüler einen Anspruch auf eine Kinderbetreuung an fünf Werktagen pro Woche für jeweils acht Stunden geben. Das beschäftigte die Kommunalpolitiker bei der Klausurtagung ebenso wie Aktionen „Landkreis in Bewegung“, die im Rahmen der Special Olympics World Games in den Gemeinden angeboten werden sollen. Auf offene Ohren und auf die grundsätzliche Bereitschaft, sich finanziell einzubringen, fiel die Vorstellung eines Projektes „Bamberg inklusiv“ der Lebenshilfe.
Nachdem die Tagung in nächster Nähe der ehemals nördlichsten Bastion der Fürstbischöfe Bamberg stattfand, durfte auch eine Besichtigung der Festung Rosenberg nicht fehlen.
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