Tipps zum Energiesparen mit Kindern
Wenn Kinder fragen: Was ist eine Energiekrise?
Unser Alltag hängt an der Steckdose – und steckt plötzlich in einer ernsten Energiekrise. Gebäude werden sparsamer beheizt und beleuchtet, Unternehmen und Familien sind aufgerufen, z. B. Strom und Heizenergie zu sparen. Wie erklären wir Kindern, was da gerade passiert? Und wie können sie altersgerecht beim Energiesparen im Alltag einbezogen werden? Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ hat Tipps, was Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen tun können – und wie sie Kindern die Möglichkeit geben, eigene Erfahrungen zu machen und damit Selbstwirksamkeit zu erleben.
Es gibt zahlreiche elektrische Geräte, die unser Alltagsleben erleichtern oder verschönern – und auch Kinder nutzen viele davon ganz selbstverständlich. Deutlich sparsamer und bewusster damit umzugehen ist erstmal nicht schlimm. Kinder haben die Möglichkeit zu erfahren, wie man nachhaltiger mit diesen Ressourcen umgeht.
Energie ist für Kinder etwas Abstraktes
Strom- und Energiesparen heißt für alle, bisherige Gewohnheiten umzustellen. In der neuen Situation sollten Erwachsene etwaigen Frust, Sorgen oder Unsicherheiten der Kinder nicht einfach übergehen. Energie ist für Kinder etwas Abstraktes. Ihnen hilft es, wenn sie beim Einsparen eigene Ideen und Lösungen entwickeln können. Das ist besser, als Verzicht zu verordnen oder Verbote auszusprechen. Gerade das häusliche Umfeld liefert dafür viele Berührungspunkte. „Sich mit den Dingen auseinanderzusetzen, ist der entscheidende Punkt. Wir setzen hier auf die Kognition, also zu verstehen, warum Dinge besser so und nicht anders gemacht werden sollten. Zu verstehen, warum man etwas tut oder nicht, ist gerade für Kinder wichtig“, sagt Ute Krümmel, Expertin für frühkindliche Bildung für nachhaltige Entwicklung bei der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“.
Strom & Energie sparen: Pädagogisch wertvolle Ideen für Kinder
Tipp 1: Wo wird überhaupt Strom und Heizenergie verbraucht?
Als Einstieg bietet es sich an, die Aufmerksamkeit der Kinder gezielt auf die elektrischen Geräte ihres Alltags zu lenken: Woran erkennen sie, ob etwas mit Strom betrieben wird? Hat das Gerät Kabel, Stecker oder Schalter? Blinkt oder piept es im Betrieb? Müssen Batterien eingelegt werden? Suchen Sie gemeinsam die Geräte, die Strom verbrauchen! Fragen Sie auch nach: Welche Bedeutung haben diese Geräte für die Kinder? Spüren Sie außerdem auf, wo Wärme im Haus entsteht. Wo im Raum ist es wärmer, wo kälter? Sind die Kinder selbst warm oder kalt? Und wo geht Wärme verloren? Knoten Sie zum Beispiel einen leichten Gegenstand wie eine Vogelfeder an einen Bindfaden. Mit diesem Zugluft-Pendel ziehen die Kinder durch die Räume und finden heraus, wo es zieht.
Tipp 2: Wie wird Strom verbraucht?
Schauen Sie sich die Stromverbraucher aus dem Alltag einmal genauer an, um zu verstehen, wie Strom genutzt wird. Strom ist unsichtbar, aber die Energie, die dabei umgewandelt wird, nicht. Erzeugt ein Gerät zum Beispiel Licht, Wärme, Bewegung oder Geräusche? Wird der Strom auch irgendwo gespeichert? Viele Gerät haben einen Akku, der regelmäßig aufgeladen oder ausgetauscht werden muss, damit es funktioniert. Welche Geräte verbrauchen wohl den meisten Strom? Zeigen Sie den Kindern doch auch mal den Stromzähler: Wie schnell verändern sich die Zahlen und wie kommt der Strom überhaupt ins Haus? Kinder im Grundschulalter können auch die Kinder-App „Meine Stromwerkstatt“ ausprobieren und dabei spielerisch viel über Strom und Energie lernen. Sie ist kostenfrei im App-Store erhältlich oder online unter https://www.meine-stromwerkstatt.de/.
Tipp 3: Kreativ werden und Alternativen finden
Sie können auch ein gemeinsames Experiment starten und versuchen, eine Weile ohne Strom im Haus bzw. in der Wohnung auszukommen. Was wäre alles anders? Welche Aktivitäten fallen weg oder wie könnte das Fehlen eines elektrischen Geräts kompensiert werden? Wie sorgt man für Licht? Wie kann man Sahne schlagen oder Wäsche waschen? Wie bekommt man ohne Bohrmaschine ein Loch in die Wand? Versuchen Sie, gemeinsam Lösungen zu finden und auszuprobieren, wie sich alle behelfen können. Bauen Sie zum Beispiel eine kleine Öllampe, wie sie damals üblich war. Diese und noch mehr Ideen für Kinder finden Sie unter hdkf.de/energie-sparen.
Über die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“
Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Mehr erfahren über die Bildungsinitiative „Haus der kleinen Forscher“: www.haus-der-kleinen-forscher.de.
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