Aus der Dormitzer Leserpost: Sind die Ortsumfahrungen schuld am Klimawandel?
Antwort der Bürgerinitiative „L(i)ebenswertes Dormitz“ auf den Leserbrief „Der Klimawandel ist angekommen – Ortsumgehungen sind in jeder Hinsicht unverantwortlich“
Als Antwort auf den Leserbrief von Dirk Petersen (BN) „Der Klimawandel ist angekommen – Ortsumgehungen sind in jeder Hinsicht unverantwortlich“ vom 30. August 2022 haben wir den folgenden Leserbrief geschrieben.
Sind die Ortsumfahrungen schuld am Klimawandel?
Dass der Klimawandel da ist, wird zwischenzeitlich auch der letzte begriffen haben. Und auch, woran es wirklich liegt, nämlich am CO2-Ausstoß jedes einzelnen weltweit. Dies ist hinreichend erforscht und belegt. Es liegt daran, dass wir zu viel produzieren, zu viel fliegen und viel zu große verbrauchsträchtige Autos fahren statt den ÖPNV zu benutzen. Auch dass viel zu viel auf der Straße transportiert wird etc.. Energieeinsparung ist auf allen Ebenen gefragt. Und das genau macht es so schwierig, denn ein noch so guter CO2-Fußabdruck eines Einzelnen ist nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein. Entweder wir alle nehmen uns zurück oder der Klimawandel wird fortschreiten, das ist die bittere Erkenntnis unserer Zeit. Da hieße es erstmal der wachsenden Erdbevölkerung entgegen zu wirken, denn jeder weitere Mensch wird CO2 ausstoßen, weil auch er seine Bedürfnisse befriedigen muss, Mobilität benötigt, sein Haus heizen muss etc. Nur eine „Verkehrswende“ bringt da erstmal auch nichts, denn allein der Verkehr ist daran nicht schuld.
Das ganze Thema auf eine oder zwei Umgehungsstraßen herunter zu brechen, die „unverbesserliche“ Leute haben wollen, ist schlichtweg ebenso stupide, wie der Satz „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“. Umgehungsstraßen leiten den vorhandenen Verkehr lediglich um, raus aus bewohnten Gebieten und verbessern so die Umweltbedingungen der Anwohner von Bestandsstraßen. Massiver Verkehr, vor allem der Schwerlastverkehr schädigt die Gesundheit der dortigen Bewohner. LKW’s stellen für schwächere Verkehrsteilnehmer, wie Kinder und Senioren, unbestritten eine große Gefahr dar. Während für die Pendler ggf. noch Alternativen wie ÖPNV oder Radverkehr möglich erscheinen, fehlen für den Schwerlastverkehr reduzierende Lösungen im ländlichen Bereich komplett. Somit bieten Umfahrungen weitreichende Vorteile, ohne per se Verkehr oder CO2-Ausstoß zu fördern. Und der Flächenverbrauch ist im Vergleich zu dem, was Jahr für Jahr an Baugebieten ausgewiesen wird (auch in Dormitz und Neunkirchen) sehr gering. Vielleicht sollte sich der BN auch mal an seine eigene Nase fassen, seine Ziele und Inhalte überdenken, bevor man andere als „Unverbesserliche“ abkanzelt.
Klaus Treczka
i. A. Bürgerinitiative L(i)ebenswertes Dormitz
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