Ein Urgestein der Universität Bayreuth wird 75

Dr. em. Markus Schwoerer

Dr. em. Markus Schwoerer

Am 9. März 2012 feiert Professor Dr. em. Markus Schwoerer seinen 75. Geburtstag. Der in Bayreuth wohnhafte gebürtige Waiblinger gehörte zu den ersten Professoren, die 1975 an die damals neu gegründete Universität Bayreuth berufen wurden. 30 Jahre lang – bis 2005 – war er Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik II und hat dabei die Ausrichtung des Instituts für Physik in Forschung und Lehre mit geprägt. Er war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Makromolekül­forschung zu einem Markenzeichen dieser Universität wurde. Damit hat er frühzeitig die Bedeutung interdisziplinärer Forschung für wissenschaftlich-technische Innovationen erkannt, ohne die eine moderne Gesellschaft nicht auskommt.

Als Wissenschaftler hat sich Markus Schwoerer während seiner gesamten aktiven Zeit die Erforschung von organischen Festkörpern auf die Fahnen geschrieben. So wurden in seiner Arbeitsgruppe in den 1980er und 90er Jahren grundlegende Arbeiten zu den magnetischen, optischen und elektrischen Eigenschaften dieser Materialien durchgeführt. Seine Gruppe gehörte zu den ersten in Deutschland, denen es gelang organische Leuchtdioden (OLEDs) herzustellen und ihre Funktionsweise aufzuklären. Dabei wurde schon früh das große Anwendungspotenzial organischer Halbleiter für Elektronik und Optoelektronik aufgezeigt. Markus Schwoerer darf damit zu Recht als einer der Wegbereiter einer Technologie gelten, die heute in Deutschland bereits mehrere hundert Arbeitsplätze bietet.

Auch über die Universität Bayreuth hinaus hat das Wirken von Markus Schwoerer sichtbare Spuren hinterlassen. So war er lange Jahre im Vorstand der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der ältesten und größten der Welt, und von 1996 bis 1998 sogar ihr Präsident.

Über seine Emeritierung im Jahr 2005 hinaus war und ist er Mitglied in zahlreichen Gremien der deutschen Wissenschafts­landschaft und Mitherausgeber wissenschaftlicher Journale und Denkschriften. Sein Wirken und seine Verdienste wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, dem Bayerischen Verdienstorden sowie der Alexander von Humboldt Medaille der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte.