BRK und ASB Forchheim halten Annafest-Nachlese

Wachmannschaft des BRK. Foto: Gerhard Hoch
Wachmannschaft des BRK. Foto: Gerhard Hoch

Von Anaphylaxie bis Zahnschmerz – BRK und ASB helfen

Jeder kennt die Helfer*innen vom BRK (Bayerisches Rotes Kreuz) und dem ASB (Arbeiter Samariterbund) auf dem Annafest in Forchheim. Der ASB am Hauptzugang von der Lichteneiche kommend und das BRK bei den oberen Kellern nahe dem bekannten Glückshafen des BRK. Die Erlaubnis den Glückshafen als Losbude zu betreiben hat die BRK-Männerhilfsverein seit Bestehen dieses Gebäudes.

Das Annafest in Forchheim ist 120 Jahre alt und wenn man in den alten Büchern forscht, ist das BRK sehr lange fester Bestandteil für die medizinische Versorgung der Festbesucher. Vermutlich in den 60er Jahren kam der ASB dazu.

Die Zeiten und somit auch die Anforderungen haben sich laufend verändert. Wenn früher eine Trage eine kleine lederne Sanitätstasche und vielleicht noch eine Flasche mit Wasser um den Betroffenen*e zum Laben war das, neben einer Decke, sehr viel. Die Effizienz der Hilfeleistungen war auch früher mit Sicherheit genau so gut wie heute. Heute sind die Anforderungen viel höher und werden durch moderne technische Unterstützung immer effektiver.
Die Arbeit der Helfer beider Organisationen beginnt lange vor dem Annafest mit der Planung, welche immer angepasst werden muss aufgrund von Notwendigkeiten und Vorschriften. Dies geschieht unbemerkt von den vielen Besuchern. Der Aufbau der Wachgebäude ist dann das Startsignal für die Helfer*innen.

In den letzten Jahren wurden die Räumlichkeiten für das BRK verbessert. Von einem Zelt auf dem Weg zwischen unteren und oberen Kellern, über eine selbst gezimmerte Hütte aus Holz bis heute zu modernen Containern und seit 2022 mit Klimaanlage im doppelten Behandlungscontainer und Lagercontainer. Die Wache des ASB neben dem Gebäude der städtischen Festleitung und der Einsatzleitung Annafest steht noch immer ein ASB Zelt. Auch dort werden mit Sicherheit allein aus hygienischen Gründen noch Nachbesserung durch Container kommen.

Personal zu stellen ist nicht immer einfach

Täglich von 13.00 bis 01.00 Uhr die Einsatzleitung, zwei Wachleiter, zwei Personen als Besatzung des Behandlungscontainers, sowie vier Fußtrupps mit je drei Helfern besetzt zu stellen ist in der heutigen Zeit bei beiden Organisationen schon schwierig. Man fragt sich: „Ist Helfen heute noch modern?“
An allen Tagen ist ein Notarzt vor Ort und an Freitagen und Samstag sind zwei Notärzte in der Dienstzeit im Dienst. Dies ist seit dem vergangenen Annafest so vom Veranstalter der Stadt Forchheim vorgesehen.

Das Annafest 2022 in Zahlen der medizinischen Helfer

Auch im Jahr 2022 wurden die beiden Hilfsdienste wiederum gut frequentiert. Die in beiden Stationen behandelten Personenzahl betrug 454 Betroffene gesamt. 396 konnten nach einer ambulanten Behandlung wieder entlassen werden. Wie immer sind Verletzungen aller Art(Schnittwunden, Schürfungen oder Blasen an den Fersen …) mit 250 die häufigste Behandlungsgruppe. In diesem Jahr waren 111 Insektenstiche zu verzeichnen. Weiterhin wurden neurologische und Internistische, 27 Personen mussten wegen zu starken Alkoholgenusses und sonstige Diagnosen versorgt werden.

36 Betroffen mussten mit den Rettungsfahrzeugen der beiden Wachstationen in Kliniken transportiert werden. 17 Personen wurden ins Klinikum Forchheim eingeliefert. Weiterhin wurden Transporte nach Nürnberg, Erlangen, Bamberg, Burgebrach, Pegnitz und Ebermannstadt notwendig.

Die älteste betroffene Person war 92 Jahre und die jüngste Person 6 Monate alt.

Fazit des Annafest 2022

Die Verantwortlichen KBL/Vorsitzender BRK Michael Fees und der Leiter des ASB fränkische Schweiz Jürgen Schütz zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf. Das wichtigste ist, das keine Mitarbeiter beider Organisationen von Personen tätlich angegriffen wurden. Beide sind sich einig das man sicherlich noch Handlungsbedarf an der einen oder anderen Stelle der Festorganisation auf Bezug Sanitätsdienst haben wird. Die Verkehrssituation ist auch hier ein sehr wichtiges Planungsthema und man ist froh, dass es 2022 keine lebensbedrohlichen Zwischenfälle durch Verkehrsstörungen für Patienten kam.

Gerhard Hoch