So verlief die Lichterprozession 2022 in Gößweinstein
Lichterprozession in Gößweinstein
„Ganz im Zeichen des Hochfestes der Aufnahme Mariens in den Himmel“ sollte Gößweinstein aufgrund der Einladung von Pfarrer Pater Ludwig Mazur stehen. Viele waren dieser Einladung gefolgt. So zog am Vorabend des Hochfests eine lange Lichterprozession, angeführt von den Ministranten, durch Gößweinstein. Die Marienstatue ruhte auf den Schultern von Sabine Neuner, Karin Schmidt, Andrea Wächter und Manuela Distler. Pfarrer Pater Ludwig Mazur und Pfarrvikar Pater Lazarus Zukowski folgten ebenso wie die Lektoren Maria Schrüfer und Markus Redel sowie Vorbeter Georg Schäffner.
Der Musikverein Gößweinstein unter Leitung seines Vorsitzenden Thomas Müller begleitete das Singen der Prozession an den teils mit Fahnen geschmückten Häusern vorbei. Der Gesang, die Gebete, die Kerzenlichter in der abendlichen Dämmerung erzeugten eine wohltuende Stimmung. Dies war wohl der Grund, weshalb sich auch Gäste der Prozession anschlossen. Der Prozession voraus ging eine Marienandacht in der Basilika.
Mit meditativen Klängen stimmte Georg Schäffner an der Orgel die Gottesdienstgemeinde ein. Natürlich hatte er auch die weitere musikalische Gestaltung der Andacht inne. „Wer ist Maria?“ Diese Frage stellte und beantwortete Maria Schrüfer als Hinführung. „Maria ist ein begnadeter Mensch.“ Ein Mensch, der offen und zugleich bestürzt ist über seine Erfahrungen mit Gott. Der Freude und Angst erfährt. Dessen Glaube nicht alles blind hinnimmt und das Denken anderen überlässt. Ein Mensch, der glauben möchte mit ganzem Herzen.
Pater Ludwig führte die Gemeinde gedanklich nach Jerusalem in die Benediktiner-Abtei „Dormitio“, in die Kirche, die der „Entschlafung Mariens“ gewidmet ist. Dazu stellte er die Frage, was das leere Marien-Grab für uns bedeutet. Diese Frage beantwortete Pater Ludwig zunächst mit dem abgewandelten Slogan der Friedensbewegung „Stell‘ dir vor, es ist Erlösung, und keiner geht hin.“ Holt das Reich Gottes mit seiner Liebe und Barmherzigkeit wirklich „niemand hinter dem Ofen hervor?“ Dann ließ Pater Ludwig die wesentlichen Ereignisse des Lebens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi Revue passieren. Und immer ist da auch Maria, die ihr Ja-Wort sagt, und damit sozusagen zu unserer Schwester, zum Vorbild für uns und die ganze Kirche wird. Maria begleitet wie viele Mütter den Weg ihres Kindes und versteht ihn oftmals doch nicht. Sie steht leidend unter dem Kreuz und ist nach Ostern im Abendmahlsaal. Maria betet mit den Jüngern, ist einfach da. „Wenn Gott den Himmel öffnet, dann gilt das, nach Jesus selber, zuallererst für Maria, die den Weg der Erlösung mitgegangen ist von Anfang bis Ende,“ fasste Mazur die wesentliche Botschaft des Fests zusammen. Für uns bedeute dies, dass für Menschen, die weihnachtlich leben und den Herrn immer wieder in dieser Welt begrüßen, dass für Menschen, die österlich leben, Mühe und Kreuz, aber auch göttliches Leben inbegriffen, der Himmel offen ist. Mit dem Fatima-Lied und dem feierlichen Segen endete schließlich die festliche Marienandacht. Eine ältere Teilnehmerin war nach der Andacht so begeistert, dass meinte, „in Altötting kann es mir auch nicht besser gefallen.“
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