Birkenreuther Schule wird Dorfgemeinschaftshaus

Birkenreuth Schule
Birkenreuther Schule wird Dorfgemeinschaftshaus. Foto: Thomas Weichert

Schmuck sieht es von außen aus, das alte Schulhaus in Birkenreuth. Es hat sicher eine Schmuckziegel des Fränkische Schweiz Vereins (FSV) verdient. Innen ist es allerdings noch nicht ganz fertig. Deshalb hatte Bürgermeister Marco Trautner (FWW/CSU) nun zum Ortstermin geladen um zum einen mit den Marktgemeinderäten den Ist-Zustand zu besichtigen und mit Architektin Irmgard Belz sowie den Handwerkern die Restarbeiten abzusprechen.

Im Frühjahr 2020 wurde mit den Sanierungsarbeiten begonnen die über das Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) gefördert werden da es ein Haus für die Dorfgemeinschaft und die Ortsfeuerwehr wird. Der aktuelle Rechnungsstand liegt bei brutto 736.644 Euro, die aktuelle Kostenprognose bei 818.824 Euro. Nachfinanziert werden mussten 128.600 Euro. Vom Freistaat gibt es eine Förderung in Höhe von 533.600 Euro weshalb vom Markt inklusive der flankierenden Leistungen 308.400 selbst aufgebracht werden müssen.

„Durch Corona hat sich der Abschluss der Arbeiten um ein halbes Jahre verlängert“, erklärt die Architektin. Jetzt fehlen noch Kleinigkeiten, wie zum Beispiel ein neuer Boden im Saal des Untergeschosses, einige Malerarbeiten, eine Schließanlage oder ein von der Dorfgemeinschaft gewünschter Außenwasserhahn hin zur Straßenseite. Man einigte sich vor Ort das Restarbeiten bis spätestens Mitte November abgeschlossen und die Verantwortung dann mit der Schlüsselübergabe in die Hände der Dorfgemeinschaft gelegt werden. Im Mittelstockwerk, wo früher Lehrerwohnungen waren, hat sich die Dorfgemeinschaft bereits zwei Aufenthaltsräume mit Theke eingerichtet die inzwischen zum Treffpunkt geworden sind. Für Martin Polster (BMW) ist dies jedoch ein Dorn im Auge. Polster, der selbst Birkenreuther ist, hätte das erste und das zweite Obergeschoss lieber als Wohnungen vermietet, weil der Markt Wiesenttal jeden Cent an Einnahmen brauche. Der Saal unten reicht nach Polsters Meinung als Treffpunkt für die Ortsbewohner und die Feuerwehr völlig aus. Nach Meinung von Polster werde die Räume im ersten Stockwerk auch nicht von der Dorfgemeinschaft genutzt, sondern von einem Stammtisch.

Dem widersprach ein Sprecher der Dorfgemeinschaft vehement. Auch er, Polster, sei jederzeit willkommen, auch wenn er aus der Feuerwehr ausgetreten ist. Der Austritt Polsters aus der Wehr geschah aus Verärgerung, weil Obstbäume und ein großer Wallnussbaum im einstigen Schulgarten einfach umgesägt wurden. Wie Trautner dazu erklärte, wisse er von den Obstbäumen nichts, da dies vor seiner Zeit als Bürgermeister gewesen sei. Der Nussbaum wurde auf Beschluss des Marktgemeinderats entfernt, weil er drohte die frisch renovierte Fassade zu beschädigen. Trautner riet, sich im Dorf zu einigen. Bei der Besichtigung des Dachgeschoss stellten die Räte fest, dass man diese wohl nicht vermieten könne. Schon alleine die Deckenhöhe der Räume ist wohl dafür nicht geeignet. Wenn dort entrümpelt ist könnte man das Dachgeschoss las Lagerraum nutzen, hieß es.