Wissenschaftler der Universitäten in Bamberg und Erlangen-Nürnberg forschen zum demografischen Wandel
Verschenktes Innovationspotenzial
Der demografische Wandel hat weitreichende Folgen für die Gesellschaft und einzelne Unternehmen (z.B. Fachkräftemangel). Die gesamte Bevölkerung und somit auch die Belegschaften in den Unternehmen altern. Vor diesem Hintergrund müssen wichtige Fragen beantwortet werden: „Wie gelingt es uns trotz einer alternden Belegschaft innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben?“, „Wie können Wissensträger langfristig ans Unternehmen gebunden werden?“ und „Wie kann der Wissenstransfer zwischen jungen und älteren Beschäftigten optimal gestaltet werden?“.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Psychologie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Prof. Dr. Astrid Schütz) sowie des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik I (Prof. Dr. Kathrin Möslein) und des Instituts für Soziologie (Prof. Dr. Rainer Trinczek) der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg entwickeln in einem Verbundprojekt „Wertschätzungsnetzwerke als integrierte Innovationsinstrumente der Personal- und Organisationsentwicklung im Demografischen Wandel“ (WiIPOD).
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 26. Januar in Nürnberg zeigten sich die beteiligten Unternehmen und Experten einig, dass den Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv begegnet werden muss. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts WiIPOD ist es deshalb, die mit dem Wandel einhergehenden Chancen durch innovative Personal- und Organisationsinstrumente zu nutzen. „Häufig verschenken Unternehmen wertvolles Innovationspotenzial, da insbesondere im demografischen Wandel bedeutende Mitarbeitergruppen als Innovatoren nicht berücksichtigt werden“ erläutert Prof. Dr. Möslein, Koordinatorin des Verbundprojekts WiIPOD. Gemeint sind insbesondere die Innovationspotenziale derjenigen Mitarbeiter, die dabei sind, die „Grenze“ des Unternehmens zu überqueren (so genannte „Grenzinnovatoren“). Hierzu zählen engagierte und motivierte Auszubildende und junge Eltern sowie ausscheidende Mitarbeiter. Ihre kreativen Fähigkeiten und Erfahrungen werden oft nicht erkannt, nicht wertgeschätzt und deshalb nicht eingebunden. Gemeinsam in einer altersgemischten Gruppe vereinen Grenzinnovatoren jedoch wertvolle Erfahrungsschätze und neue Denkansätze – eine ideale Grundlage für nachhaltige Innovation.
WiIPOD setzt gezielt auf die Etablierung wertschätzender Prozesse und Strukturen und gestaltet Innovationsworkshops und virtuelle Sitzungen bei seinen Praxispartnern. Auf diese Art entstehen ganze „Wertschätzungsnetzwerke“. Langfristig zielt das Projekt darauf ab, Wertschätzungsnetzwerke als Instrument zu verankern, die Unternehmenskultur entsprechend zu beeinflussen und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen auch im demografischen Wandel zu erhalten und auszubauen.
Nähere Informationen zum laufenden Projekt finden Sie im Netz: www.uni-bamberg.de/perspsych/leistungen/forschung
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