Neue Klimaschutzmanagerin im Landkreis Coburg: Franziska Roos

Franziska Roos Coburg
Neue Klimaschutzmanagerin Franziska Roos im Landkreis Coburg. Foto: Landkreis Coburg

Ein Weg für Klimaschutz und erneuerbare Energie

Energiesparen, Klimaschutz – Begriffe, die aktuell tagtäglich und nahezu überall fallen, ob in den Medien, beim Abendessen mit der Familie, beim Plausch mit den Arbeitskollegen oder am Stammtisch.
Franziska Roos ist die neue Klimamanagerin des Landkreises Coburg. Sie weiß, was der Landkreis Coburg bereits unternimmt, um die Klimaziele zu erfüllen, wo es noch Potenzial gibt – und sie hat auch Tipps zum Energiesparen.

Was sind die Aufgaben als Klimaschutzmanagerin im Landkreis Coburg?

Franziska Roos: Deutschland möchte bis 2045 klimaneutral werden, das heißt bis dahin dürfen nur noch so viele Treibhausgase entstehen, wie auch in CO2-Senken gespeichert beziehungsweise abgebaut werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, initiiere und unterstütze ich Klimaschutzmaßnahmen hier in der Region. Idealerweise fließen Klimaschutzaspekte in allen Bereichen ein, das heißt innerhalb der Verwaltung und Politik, in Industrie und Handwerk sowie in Privathaushalten. Für all diese Zielgruppen möchte ich Ansprechpartnerin sein und mit vielen Interessensgruppen ins Gespräch kommen.

Was tut der Landkreis bereits für Klimaschutz und erneuerbare Energie? Welche Projekte laufen?

Viele kommunale Liegenschaften sind bereits jetzt mit Hackschnitzelheizungen ausgestattet. Holz als Heizmittel gilt als CO2-neutral, weil durch die Verbrennung nur so viel CO2 entsteht, wie vorher im Holz gebunden wurde. Außerdem wurden in vielen Städten und Gemeinden des Landkreises Klimaschutzbeiräte gegründet, die sich um die konkrete Planung und Umsetzung von Photovoltaik- und Windkraft-Projekten kümmern. Diese Beiräte sollen nun in den nächsten Gemeinden etabliert werden. Zudem engagiert sich der Landkreis seit drei Jahren im „Pakt der nachhaltigen Beschaffung“ der europäischen Metropolregion Nürnberg. Das bedeutet, dass im Einkauf verstärkt auf nachhaltige Aspekte wertgelegt wird. Ein klassisches Beispiel ist dabei der Einkauf von Büromaterial, welches mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ gekennzeichnet ist. Über aktuelle Projekte kann man sich übrigens auch jederzeit auf www.klimaschutz-coburg.de informieren.

Welches Potenzial hat der Landkreis Coburg in Sachen Klimaschutz und erneuerbare Energie?

Trotz der vielen Projekte und Maßnahmen gibt es natürlich noch viel zu tun. In Zukunft sollen auf einigen kommunalen Liegenschaften Photovoltaikanlagen installiert werden. Denkbar wäre zum Beispiel auch, einen Wanderweg durch das Coburger Land zu schaffen, auf dem man an verschiedenen Stationen über Klimaschutz und erneuerbare Energie aufgeklärt wird. Es gibt nämlich erfreulicherweise schon viele Erzeugungsanlagen in unserer Region, die zur Treibhausgasneutralität beitragen.

Was hat es denn mit den Energie- und Klimascouts auf sich?

Bei diesen Projekten werden Azubis aus der Verwaltung und aus Unternehmen zu Energie- und Klimascouts fortgebildet. Initiatoren der Projekte sind die IHK zu Coburg sowie die Energieagentur Oberfranken. Dabei lernen die Azubis in Workshops Grundlagen zu den Themen Klimaschutz, Klimaanpassung sowie Ressourcen- und Energieeffizienz. Anschließend sollen sie in selbst ausgearbeiteten Projekten das erlernte Wissen an ihrem Arbeitsplatz in der Verwaltung oder dem Unternehmen umsetzen. Denkbar wären zum Beispiel Papiereinsparmaßnahmen oder der Austausch von veralteter Beleuchtung durch LED. Dadurch tragen auch schon die jüngsten Mitarbeiter einer Kommune oder eines Unternehmens aktiv zu CO2-Reduzierung und zu mehr Klimaschutz bei.

Können Sie ein paar Tipps geben, wie jeder Einzelne seinen Beitrag zum Klimaschutz und zum Energiesparen beitragen kann?

Nicht nur in der aktuellen Zeit ist es wichtig, möglichst viel Energie einzusparen, denn oft sind die kleinsten Beiträge in Summe auch die effektivsten. Wichtig ist zum Beispiel, Elektrogeräte nicht nur auf Stand-By sondern vollständig abzuschalten. In Deutschland könnten so jährlich 22 Milliarden kWh Strom eingespart werden. Das entspricht in etwa 4.000 Windrädern. Übrigens kann man im Landratsamt auch Strommessgeräte kostenfrei ausleihen, um diese geheimen Stromfresser besser ausfindig zu machen.