Tag der Jugend – Bamberger Jugendarbeit gemeinsam wieder sichtbar gemacht

Die ehrenamtliche Jugendarbeit in Bamberg ist das Wichtigste, was Bamberg für junge Menschen anzubieten hat.
Die ehrenamtliche Jugendarbeit in Bamberg ist das Wichtigste, was Bamberg für junge Menschen anzubieten hat. (Foto: Stadtjugendring Bamberg)

Nach zweijähriger Pause präsentierten sich die Bamberger Jugendverbände beim traditionellen Tag der Jugend am 17. Juli 2022 auf der Jahnwiese. Den etwa 20 Jugendverbänden stand neben der Bühne für Auftritte, Vorstellungen und Präsentationen die gesamte Jahnwiese zur Verfügung, um sich dort mit ihren Angeboten auszubreiten. Es präsentierten sich die unglaublich flinken Turnerinnen der TSG mit tollen Einlagen. „Phantastisch, wenn die ihre Saltos schlagen, traue ich meinen Augen nicht,“ meint eine Mutter und überlegt, ihre Zwillinge vielleicht auch dort anzumelden. Die Flugsportler vom Aeroclub haben gleich ein komplettes Segelflugzeug dabei, um Jugendlichen ein Gefühl für ihr Sportgerät zu vermitteln. „Ich hab mich im Cockpit sofort wohlgefühlt!“ betont Michael mit einigem Stolz. „Wäre schon spannend, da mal mitzufliegen.“ Die Kegelsportfreunde boten gleich daneben auf einer 20 Meter-Freiluftkegelbahn die Chance, einmal alle Neune abzuräumen. „Erst fand ich das schon schwer, vor allem die Kugeln, aber beim dritten Versuch konnte ich gleich 6 Kegel umwerfen,“ berichtet Lina stolz. Die Pfadfinder:innen sind mit Jurte und Lagerfeuer in ihrem Element. „Als ich im Zelt saß, fühlte ich mich gleich willkommen, und mir haben vor allem die Kleidung – ich glaube man sagt Kluft – der Pfadfinder:innen gut gefallen!“ Bei der Naturfreundejugend konnte man sich auf der Slackline beweisen und viel über den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur erfahren. „Aber ich glaube, ich muss da noch etwas üben,“ akzeptierte Elena ihren Nachholbedarf. Fortsetzen konnte sie die Übungsphase beim Geschicklichkeitsspiel der DLRG. „Ich finde es toll, dass es junge Menschen gibt, die immer wieder Einsatz zeigen, um Leben zu retten!“

Überhaupt konnte Michaela Rügheimer, Vorsitzende des Veranstalters SJR Bamberg feststellen, dass es nach zweijähriger Coronazeit viel aufzuholen gibt: „Die Kinder und Jugendlichen müssen dringend wieder auf die Angebote der Jugendarbeit zurückgreifen können, sich ausprobieren und Gemeinschaft erleben können. Unsere ehrenamtlichen Jugendleiter:innen sind gut ausgebildet, bieten im Rahmen ihres Verbandes ein tolles Angebot und sind top motiviert, um junge Menschen wieder weg vom digitalen ins wirkliche Leben zu holen!“

Zwei verschieden Schachvarianten konnten Interessierte ebenfalls kennenlernen: „Ich finde die Figuren auf dem Brett einfach majestätische, aber gespielt hatte ich vorher noch nie,“ antwortet Hassan auf die Frage, was ihm beim Schachclub gereizt hat. Damit hatte Anton wenig am Hut, als er bei der Jugend der Falken mitspielte: „Ich hab mich vom Zuschauen für das Wikingerschach begeistern können und festgestellt, dass man da schon gut zielen können muss.“ Orientierung war dagegen beim Europa-Puzzle des Jugendmigrationsdienstes/skf gefragt.

Die Jugend der Wasserwacht bot traditionell auch die Möglichkeit einer Bootsfahrt auf dem RMD-Kanal an. „Selbst und umsonst mitfahren zu können, ist ein tolles Angebot. Mein Sohn hatte sich erst nicht getraut, aber jetzt ist er total happy, auf dem Wasser gewesen zu sein!“ lässt ein stolzer Vater wissen. Mehr auf Beweglichkeit auf festem Terrain setzten die Football-Cracks der Bamberg Phantoms. Obwohl sie selbst heute wegen ihres Saisonstart nur mit eingeschränktem Personal da sein können, machen sie zusammen mit ihren Cheerleadern am eigenen Stand Werbung für ihren Sport. „Wer einmal bei unserem Training auf dem Sportgelände des BSC oder bei einem unserer Spiele war, der kommt gerne wieder!“ ist die Jugendleiterin Sabine überzeugt.  Bei Akim vom Jugendradio JungFM wird vorgestellt, wie junge Menschen Radio produzieren und Interviews und Zusammenschnitte gestalten können. „Das ist genau das richtige für uns. Erst trauten wir uns nicht mit dem Mikrofon Menschen zu befragen. Aber nach den ersten beiden Versuchen fiel es uns viel leichter. Und dann durften wir auch noch die Beiträge am Laptop zusammenschneiden – einfach super!“ stellten Zarah und Tom fest. „Wir bleiben in Kontakt mit JungFM!“ Handfestere Aufgaben gab es da schon bei der Jugend des technischen Hilfswerkes, die auf praktische Talente setzten, die Nägel einschlagen durften oder Holzstapel zur stabilen Brücke aufbauen konnten. Eine bleibende Erinnerung konnte man sich an der Buttonmaschine des Jugendkulturtreff Immerhin schaffen, die sich einen Stand mit dem BDKJ teilten. Auch die städtische Jugendarbeit (ja:ba und KOJA) forderte die Jugendlichen beim Armbrustschießen und belohnte sie anschließend mit selbs gepresstem Orangensaft. Dazu ließ das Spielmobil mit seiner Rutschbahn und weiteren Spielangeboten keine Wünsche offen.

„Egal ob jemand sportliche, religiöse, kulturelle oder eher praktische Talente und Interessen besitzt: die breitgefächerten Sparten von Jugendarbeit in Bamberg bieten eine großartige Auswahl für jede:n,“ wirbt SJR-Geschäftsführer Richard Röckelein. „Wir haben jetzt eine umfassende Übersicht als Print- und Digitalausgabe geschaffen. Die bietet Kindern, Jugendlichen und Eltern die Möglichkeit, sich direkt mit den Angeboten in Verbindung zu setzen.“

Auch Jugendamtsleiter Tobias Kobold und Bürgermeister Wolfgang Metzner überzeugten sich bei ihrem Besuch auf der Jahnwiese von der Angebotspalette der verbandlichen und außerschulischen Jugendarbeit in Bamberg. „Ich bin wieder einmal hellauf begeistert und zolle den ehrenamtlich Tätigen meinen höchsten Respekt! Ohne deren Engagement wäre unser soziales Zusammenleben vor allem im Jugendbereich nicht vorstellbar,“ betonte Metzner.