Wichtige Schritte zur Verbesserung der Bahnanbindung von Bayreuth angekündigt
Bahngipfel in der Festspielstadt
Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer sowie Bahnchef Dr. Rüdiger Grube wollen sowohl beim Bahnbetrieb als auch bei der Bahninfrastruktur Verbesserungen für die Festspiel- und Universitätsstadt Bayreuth erreichen. Auf einem Bahngipfel in Bayreuth erörterten sie zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl, Landrat Hermann Hübner und dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und Bayreuther Bundestagsabgeordneten, Hartmut Koschyk, Lösungsoptionen und setzten erste Zeichen zu deren Realisierung.
Weil die Bahnanbindung „die Achillesferse“ der Stadt Bayreuth darstellt, wie Oberbürgermeister Dr. Hohl erklärt, „sind wir auf spürbare Fortschritte dringend angewiesen“. Gerade die strukturellen Triebkräfte wie die Universität Bayreuth, Großunternehmen wie B.A.T. oder Tennet oder weltweit tätige Mittelständler würden die „letzten Bahnkilometer“ nach Bayreuth beklagen, die für Gäste, Kunden oder Mitarbeiter und deren Familien wegen Komfortmängel, häufigen Haltestationen oder wegen überfüllten Zügen oft zur Geduldsprobe werden.
Die aktuellen Verhältnisse dürfen nicht auf Dauer zementiert sein, darin waren sich die Gesprächsteilnehmer einig. Dennoch können Verbesserungen nur stufenweise greifen.
Bahnchef Dr. Grube berichtete, dass der Franken-Sachsen-Express derzeit leider nur defizitär zu betreiben ist. Um über 2013 hinaus Perspektiven geben zu können, bedarf es intensiver Abstimmungen zwischen den Aufgabenträgern des Schienenpersonennahverkehrs in Bayern und Sachsen sowie der DB AG.
Allerdings gestalteten sich die Verhandlungen angesichts verringerter finanzieller Spielräume äußerst schwierig. Aufgrund von Ausschreibungsfristen stehen die Verhandlungspartner zudem unter großem Zeitdruck. Um rasch zu einem positiven Ergebnis zu kommen, werden sich auf Initiative von Dr. Ramsauer und Dr. Grube kurzfristig alle Beteiligten zusammen finden, um die noch hohen Hürden zu überwinden.
Als von vielen Bahnkunden ersehnte Verbesserung wird von der Stadt Bayreuth zudem eine Verdichtung des Taktes von Bayreuth nach Nürnberg angestrebt, damit die Wagnerstadt noch enger an die halbstündlichen Abfahrtszeiten des ICE-Fernverkehrs im Bahnknoten Nürnberg angebunden wird. Hierzu sind umfangreiche Verhandlungen mit dem Aufgabenträger für den Bayerischen SPNV, womöglich auch Investitionen in die Infrastruktur erforderlich. „Die Taktverdichtung wäre insbesondere in den Hauptverkehrszeiten ein großer Gewinn für uns“, zeigt sich Oberbürgermeister Dr. Hohl zielbewusst.
Von mittel- bis langfristiger Natur ist die Zielsetzung des Bundes, die Sachsen-Franken-Magistrale Dresden-Nürnberg zu elektrifizieren und auch für Elektrozüge von Prag nach Nürnberg befahrbar zu machen. „Die durchgehende Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale einschließlich des Abschnittes Marktredwitz-Grenze Deutschland/Tschechische Republik ist für den Bund von hoher verkehrspolitischer Bedeutung“ erklärte Bundesminister Dr. Ramsauer.
Im Entwurf des Investitionsrahmenplans für den Ausbau der Schienenwege des Bundes 2011 – 2015 ist die Fortführung der Elektrifizierung von Hof nach Nürnberg und Schirnding in Kategorie D enthalten. Dementsprechend sollen hierfür die Planungen vorangetrieben werden.
Nach Jahren des Rückschritts und der Konsolidierung können für Bayreuth wieder Bahnsignale auf grün gesetzt werden, freuen sich die Bahnverantwortlichen. „Bayreuth droht damit nicht mehr dauerhaft aufs Abstellgleis gestellt zu werden“, bringt es Finanzstaatssekretär Koschyk auf den Punkt, der die zahlreichen Gespräche auf Chef- und Arbeitsebene initiiert hat, um baldige Verbesserungen für Bayreuth zu erreichen.
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