Erzbischof Schick: "Die Kranken brauchen Leib- und Seelsorge"
Stoppuhren dürfen nicht den Alltag in Krankenhäusern und Altenheimen bestimmen
(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat anlässlich des Welttags der Kranken am 11. Februar appelliert, bei der Versorgung und Heilung der Kranken den ganzen Menschen im Blick zu haben. „Der Mensch ist mehr als ein funktionierendes Rädchen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Betrieb“, sagte der Bamberger Oberhirte. Aus Anlass des Welttags der Kranken feiert Erzbischof Schick einen Gottesdienst am Sonntag, 12. Februar in der Steigerwaldklinik in Burgebrach.
Nach Auffassung des Bamberger Oberhirten verfehlten die Krankenhausreformen, die Alten- und Dementenversorgung und die Pflegeinitiativen der Bundesregierung ihr eigentliches Ziel, da diese nicht den ganzen Menschen im Blick hätten. „Alle Gesetzesinitiativen und diesbezüglichen Verordnungen der Regierung sowie der Krankenkassen müssen vom ganzen Menschen und seiner sozialen, gesellschaftlichen und religiösen Dimension ausgehen.“
Eine gute Krankenversorgung, so der Bamberger Erzbischof, sei eine Gemeinschaftsaufgabe, die das Bürgerbewusstsein eines ganzen Staates erheblich verbessern könne. Der Bamberger Oberhirte kritisierte die zunehmende schlechtere ärztliche Versorgung auf dem Land, unter der gerade die älteren Menschen leiden würden. „Hier muss die Regierung bessere Rahmenbedingungen schaffen“, verlangte Erzbischof Schick.
Es sei leider oft so, dass Krankheit als eine „möglichst schnell zu behebende Betriebsstörung“ verstanden werde, beklagte Erzbischof Schick. Dieser Ansatz degradiere die Kranken zu Objekten und mache das Krankenhauswesen zu Reparaturwerkstätten.
„In den Krankenhäusern und Altenheim dürfen nicht die Stoppuhren und das Finanzbudget den Betrieb regieren“, mahnte Erzbischof Schick. Es sei eine andere Sicht der Krankheit und des Menschseins unabdingbar: „Wir brauchen eine menschenorientierte Leib-Seelsorge“, forderte der Bamberger Oberhirte. Dazu gehöre natürlich auch eine am Menschen orientiere Krankenseelsorge.
Der Welttag der Kranken wurde 1993 von Papst Johannes Paul II: eingeführt. An diesem Tag, dem 11. Februar, soll an alle von Krankheit heimgesuchten und gezeichneten Menschen gedacht werden.
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