Bamberg: „160 Millionen zu viel“ – Erzbischof Schick zum Welttag gegen Kinderarbeit

rosenkranz

Erzbischof Ludwig Schick äußert sich zum 12. Juni, dem Internationalen Tag gegen Kinderarbeit. Er sei entsetzt über die steigenden Zahlen von Kinderarbeit. „Kinder sollten die Welt erkunden, spielen, lachen, toben“, so Schick, „anstatt in jungen Jahren schon die schwere Last des Lebens auf ihren Schultern zu tragen. Sie müssen lernen und sich entwickeln können“. Seit der Jahrtausendwende bis 2016 war die Kinderarbeit rückläufig. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und des Kinderhilfswerks UNICEF steigt sie seitdem wieder. Schätzungsweise 160 Millionen Jungen und Mädchen verrichten schwere Arbeit und werden ausgebeutet. Wegen der derzeit auch wieder zunehmenden Armut werden Kinder auch von ihren Familien vermehrt zur Arbeit gezwungen.

Die Corona-Pandemie hat die Gefährdung der Minderjährigen laut Einschätzungen von UNICEF verstärkt. Aber auch die zunehmenden bewaffneten Konflikte und Naturkatastrophen sind Gründe dafür, dass Mädchen und Jungen „ihrer Kindheit beraubt“ werden. „Das Handeln der Erwachsenen und die Entscheidungen der Politik werden auf dem Rücken der Kinder ausgetragen“, sagt Erzbischof Schick. „Bei der Verwirklichung der Kinderrechte nach der UN-Kinderrechtskonvention kann es keine Kompromissbereitschaft geben: Die Rechte von Kindern sind nicht verhandelbar“.

Mit der von ihm im Jahr 2005 gegründeten Stiftung KINDERREICH setzt sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick schon seit Jahrzehnten für Kinder und Familien ein. Kinder und Jugendliche sollen eine gute Zukunft haben. Dazu gehört, dass sie eine kindgerechte und jugendgemäße Kindheit und Jugend erleben können. Gesellschaft und Kirche müssen alles tun, damit das gelingt.