Jura – Scheßlitz: Region sprießt vor neuen Ideen
Nichts mit Stillstand an den Toren der fränkischen Schweiz. Rückblick und Ausblick auf die Region zeigen, dass sich hier was tut: Viele Projekte wurden im Jahr 2021 in Scheßlitz, Königsfeld, Wattendorf und Stadelhofen umgesetzt. In diesem Jahr war der Ideenreichtum noch größer. Ganze 23 Klein- und Kleinstprojekte werden für 2022 mit den Fördergeldern des Regionalbudgets unterstützt.
Kooperationen vom Amt bis in die Praxis
Die Umsetzungsbegleiter der Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Region Jura – Scheßlitz warben erstmals im vergangenen Jahr für die Bewerbung um die Fördergelder. Zielgruppe sind dabei insbesondere die Vereine und Bürger*innen vor Ort. „Viele Bürger und Bürgerinnen haben Ideen, die mit wenig Finanzierungsunterstützung umgesetzt werden können“, so Thomas Hüppe, der gemeinsam mit Kollegin Mandy Baum als Umsetzungsbegleiter für die Region tätig ist. Jedes Jahr steht den Projekten insgesamt 100.000€ zur Verfügung. 90 % davon stammen aus Mitteln der Bund-Länder Aufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ und werden über das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberfranken zur Verfügung gestellt.
Von der Kapelle bis zum Milchhäusla
Im letzten Jahr wurden verschiedenste Projektideen umgesetzt. Mit der Neu- und Umgestaltung des Kapellenumfeldes in Kübelstein konnte beispielsweise ein Ortsbild prägendes Gebäude und viel ehrenamtliche Arbeit unterstützt werden. „Unsere Region lebt vom Ehrenamt und der Aktivitäten der Menschen vor Ort. Das gehört gesehen und unterstützt“, so Mandy Baum. Ganz anders nutzten die Geschwister Löhrlein ihre Projektförderung. Die rund 20.000€ flossen in ihr „Milchhäusla“ in Wotzendorf, an dem nun nicht nur eine Milchtankstelle, sondern auch ein Regiomat mit Produkten aus der Region 24/7 für jeden geöffnet ist. Abgerundet wurde das Projekt durch einen kleinen Fahrzeugespielplatz für Kinder, von wo aus auch ein Blick in den Kuhstall geworfen werden kann. In der Bewerbung punkten konnte auch die Bücherei Königsfeld, die mit dem Regionalbudget einen Bücherrückgabekasten installieren konnte.
Neue Projekte bereits in Umsetzung
Nach dem Erfolg 2021 gab es für die Ideenreichen Bürger und Vereine kaum Pause. Knapp 34 Projektbewerbungen erreichten die ILE dieses Jahr, von denen 23 Projekte zur Umsetzung ausgewählt wurden. Der Schwerpunkt liegt inhaltlich auf baulichen Projektideen zur Unterstützung der Ortskerne und der Ausbau der Regionalvermarktung. Der Kapellenbauverein Burglesau überzeugte beispielsweise mit seinem Projekt „Burglesauer Kirchenwege – alte Wege neu beleben“. Ab Herbst 2022 wird dort die Geschichte der Kirchenwege Burlesaus mit Infotafeln und sanierten Denkmälern neu eröffnet werden.
Mutig und kreativ zeigen sich auch Jonas und Ann- Katrin Wicklein, die in Scheßlitz ihr Pilotprojekt „Schäätzer Wachteln“ starten. Mit den Fördergeldern soll die erste Naturlandzertifizierte Wachtelzucht in Deutschland starten. „Wachteln und Produkte der Wachtel sind in Vergessenheit geraten. Wir möchten neben dem Vertrieb der Wachteleier und die Kooperation mit der regionalen Gastronomie auch Bildungsarbeit leisten. Die artgerechte Haltung der Wachteln nach ökologischen Standarts war für uns eine Grundvoraussetzung für weitere Gedanken“, so Jonas Wicklein.
Die Zukunft der Regionen sind die Ideen vor Ort
Um eine Region nachhaltig und zukunftsfähig aufzustellen braucht es die Gemeinschaften vor Ort. Die ILE Jura Scheßlitz blickt dahingehend optimistisch in die Zukunft. Die Erfahrungen mit dem Regionalbudget zeigen klar den Weg: Wenn alle gemeinsam anpacken, werden aus Ideen Wirklichkeiten, die für alle einen Mehrwert haben. Auf für das Jahr 2023 wird der Fördertopf „Regionalbudget“ wieder zur Verfügung stehen. Es bleibt spannend!
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