Lesung über die Malediven und den Klimawandel an der Uni Bamberg
Alle Versuche, die Malediven vor dem steigenden Meeresspiegel zu retten, sind gescheitert. Reisende haben sich neue Ziele gesucht, und der Großteil der Bevölkerung musste die Inseln verlassen. Gleichzeitig ist die heruntergekommene Hauptstadt Malé zum Ziel all jener geworden, die nach einer Alternative zum Leben in den gentrifizierten Städten des Westens suchen. Die Insel wird für die kurze Zeit bis zu ihrem Untergang zur Projektionsfläche für Aussteiger*innen, Abenteurer*innen und Utopist*innen – zu einem Ort zwischen Euphorie und Albtraum, in dem neue Formen der Solidarität erprobt werden und Menschen unauffindbar verschwinden.
So beschreibt Roman Ehrlich die Situation der Malediven in seinem Buch „Malé“. Am Sonntag, 15. Juni, liest der Autor ab 20:00 Uhr an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg aus dem dystopischen Roman über die unheilvolle Zukunft der Malediven angesichts des Klimawandels. Die Veranstaltung findet An der Universität 2, Raum 00.25, statt. Ehrlich taucht dabei in die komplexe Stimmungslage vor Ort ein und verwebt die Geschichten rund um die Sehnsüchte und das Scheitern seiner Figuren zu einem Abbild all der Widersprüche, die das Leben zu Beginn des 21. Jahrhunderts ausmachen.
Die Lesung findet im Rahmen der Vortragsreihe „Apokalypse now? Die Klimakrise in journalistischen und literarischen Diskursen“ statt. Sie ist initiiert und organisiert vom Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und wird von der Rainer Markgraf Stiftung gefördert.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.uni-bamberg.de/germ-lit1/aktuelles/artikel/apokalypse-now/
Zum Autor
Roman Ehrlich, Jahrgang 1983, aufgewachsen in Neuburg an der Donau, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und der Freien Universität Berlin. Bislang sind von ihm „Das kalte Jahr“ (2013), „Urwaldgäste“ (2014) und „Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens“ (2017) erschienen. Für seine Werke wurde er unter anderem mit dem Robert-Walser-Preis (2014), Ernst Toller-Preis (2016) und Alfred Döblin-Medaille (2017) ausgezeichnet.
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