Damit nicht alles in einem Müllsack landet: Viertklässler:innen der Gangolfschule erkunden den Bamberger Recyclinghof
Wohin mit dem Müll? Wie wird er entsorgt? Was ist eigentlich ein Müllheizkraftwerk? Und warum müssen wir unseren Müll trennen? Mit Fragen wie diesen haben sich rund 90 Grundschülerinnen und -schüler der Gangolfschule Bamberg im Rahmen ihrer Projektwoche Umwelt bei ihrem Besuch im Recyclinghof und der Kompostieranlage beschäftigt. Zwei Tage lang waren die Erst- bis Viertklässler gruppenweise zu Besuch und habe sich von den Experten der Fa. Eichhorn alles einmal ganz genau erklären lassen. Bei den Viertklässlern war auch Bambergs Bürgermeister und Umweltreferent Jonas Glüsenkamp mit dabei. Ihn löcherten die Schüler:innen mit kniffligen Fragen wie der, was die Stadt insgesamt plant, um die Umwelt zu schonen, oder warum man nicht auf die gelben Säcke verzichtet und stattdessen auf gelbe Tonnen setzt.
Wer hätte gedacht, dass Müll so viel Spaß machen kann? So erging es zumindest den Viertklässlern der Gangolfschule bei Ihrem Ausflug in den Bamberger Recyclinghof: Riesen Container voll mit Elektroschrott, Bauschutt, Leuchtmitteln, Kühlschränken oder alten Computern gab es zu entdecken, darunter so grandiose Funde wie ein alter Kassettenrecorder, dessen Funktion nur noch wenige Schüler:innen kennen. Dominik Eichhorn, Geschäftsleiter der Eichhorn Transport- und Entsorgungs GmbH erklärte den Kindern sehr anschaulich, warum es so wichtig ist, den Müll zu trennen und wie dieser letztendlich entsorgt wird. „Mit unserer Projektwoche möchten wir die Alltagskompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler fördern“, erklärt Silke Tödter, Rektorin der Gangolfschule. „Dabei ist es uns wichtig, dass wir die Kinder schon früh dazu animieren, den Müll richtig zu trennen, und genau das können sie hier am besten lernen“, so Tödter weiter.
„In den meisten Dingen, die wir wegwerfen, weil sie nicht mehr funktionieren, verbraucht oder verdorben sind, stecken wertvolle Rohstoffe. Beim Recycling werden die Rohstoffe aus dem Müll getrennt und für die Herstellung neuer Dinge wiederverwertet“, erklärt Dominik Eichhorn den Schüler:innen in einem Container, in dem gefühlt eine Millionen Leuchtstoffröhren gelagert werden. Sie werden, so Dominik Eichhorn, in ihre Einzelteile Glas, Metall und Quecksilber zerlegt. Diese Stoffe werden recycelt und damit dem Stoffkreislauf zurückgeführt. „So entsteht beispielsweise Altglas, das als Grundlage für neue Leuchtstofflampen dient“ erklärt Dominik Eichhorn weiter.
Mathilda möchte gerne von Bürgermeister Jonas Glüsenkamp wissen, was die Stadt plant, um die Umwelt zu verbessern und berichtet von kleinen Solarbänken an öffentlichen Plätzen, die sie in den Niederlanden gesehen hat, und auf denen die Menschen ihre Handys aufladen können. „Das ist eine ziemlich gute Idee“, findet der Bürgermeister und verspricht mal zu prüfen, „ob sich so etwas auch in Bamberg realisieren lässt.“ Florian möchte gerne wissen, warum es in Bamberg keine gelben Tonnen gibt, bei seiner Oma gibt es diese. Bürgermeister Glüsenkamp erklärt ihm, dass das mit den gelben Tonnen nicht in allen Stadtteilen so gut funktioniere, weil die Menschen nicht so viel Platz für eine weitere Tonne hätten – schließlich gebe es ja schon die braune, graue und blaue Tonne. „In Stadtteilen, in denen die Bürger:innen mehr Platz zur Verfügung haben, kann ich mir das aber ganz gut vorstellen. Deswegen wird in Wildensorg ein Modellprojekt mit den gelben Tonnen gestartet. Dann können wir zumindest in diesem Stadtteil schon mal auf die vielen gelben Plastiksäcke verzichten.“
Nach gut zweieinhalb Stunden ist die Führung zu Ende. Das Thema „Müll“ ist damit für die Schüler:innen aber noch nicht erledigt: Am nächsten Tag wollen sie sich auf den Weg machen und Müll in der Umgebung der Schule und in der Stadt sammeln und mal schauen, was sich da alles so ansammelt.
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