Kinder-Fahrraddemo durch Erlangen am 14. Mai 2022
Uns gehört die Straße – Kidical Mass fordert Vorfahrt für ungeschützte Verkehrsteilnehmende
Wann: am Samstag, 14. Mai 2022 um 15 Uhr
Wo: Bohlenplatz, Erlangen
Was: 8 km Kinder-Fahrraddemo durch Erlangen
Info: https://www.kinderaufsrad.org (Allgemein), https://radentscheid-erlangen.de/kidical-mass/ (Erlangen)
Am 14. und 15. Mai 2022 bringt das Kidical Mass Aktionsbündnis zehntausende Kinder und Familien auf die Straße. In 180 Orten in ganz Deutschland und weiteren Ländern finden unter dem Motto „Uns gehört die Straße“ Fahrraddemos für kinder- und fahrradfreundliche Orte statt. 250 Organisationen und fast 70.000 Unterzeichnende unterstützen die Forderungen der Kidical Mass nach einem kinderfreundlichen Straßenverkehrsrecht bereits in einer entsprechenden Petition.
In Erlangen startet die Kidical Mass am 14. Mai 2022 am Bohlenplatz und geht 8 Kilometer durch Erlangen, mit einer kurzen Pause nach 4 Kilometern. Die gesamte Strecke wird von der Polizei abgesichert und von weiteren Aufsichtspersonen begleitet. Lokal organisiert und durchgeführt wird die Fahrrad-Rundfahrt vom ADFC Erlangen. Teilnehmen können alle Menschen, vom Fahrradanhänger über das Laufrad, Kinderrad bis hin zu Erwachsenen. Das Tempo orientiert sich dabei immer an den Langsamsten.
Auch in Erlangen gibt es noch viel zu tun und aktuell stehen Politik und Verwaltung auf der Bremse für echten Fortschritt beim Radverkehr: “Dass die Stadtverwaltung die Umsetzung von Schulstraßen, die durch den Radentscheid verhandelt wurden, nun auf die lange Bank schieben will, ist nicht zu tolerieren!”, so Jonathan Flatt aus dem Organisationsteam der Kidical Mass Erlangen.
Im Fokus: Schutzbedürftigkeit der Kinder
Die Kidical Mass Organisator:innen betonen: Alle Kinder und Jugendlichen sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad und zu Fuß bewegen können. Doch das aktuelle Straßenverkehrsrecht verhindert das, denn es bevorzugt allein das Auto. Das muss sich dringend ändern.
„Damit die Verkehrswende gelingt, ist es wichtig, dass sich alle Menschen auf dem Rad und zu Fuß sicher fühlen können. Wir brauchen ein Straßenverkehrsrecht, bei dem die ungeschützten Verkehrsteilnehmer:innen Vorfahrt haben – vor allem die Kinder. Davon profitieren wir alle“, so Simone Kraus vom Kidical Mass Aktionsbündnis.
Forderungen des Kidical Mass-Aktionsbündnisses
Das neue Straßenverkehrsrecht muss
• die Schutzbedürftigkeit von Kindern in den Mittelpunkt stellen und Vision Zero – null Verkehrstote und Schwerverletzte – zum Ziel haben und
• die selbständige und sichere Mobilität der Kinder ermöglichen – auf dem Weg zur Schule, zu Freund:innen, zum Sportverein oder Spielplatz.
Städte und Gemeinden müssen die Freiheit erhalten, kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen umzusetzen, sondern im gesamten Stadtgebiet.
Das umfasst zum Beispiel:
• geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege an Hauptverkehrsstraßen und Landstraßen sowie geschützte Kreuzungen (nach niederländischem Vorbild)
• Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts
• Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr (temporäre Kfz-Durchfahrtverbote)
• Fahrradstraßen und Fahrradzonen als flächendeckendes Netz und Grundlage für ein sicheres Schulwegenetz
• Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten (Bsp. Kiezblocks Berlin, Superblocks Barcelona)
„Wer sagt, dass Straßen nur für Autos da sind und nicht für Kinder?“, fragt Paula (13) aus Berlin. Und Wenzel (10) aus Guayaquil in Ecuador, fordert: „Die Politiker sollen endlich aufhören, uns Kinder zu ignorieren!“
Startschuss noch in diesem Jahr
Die Kidical Mass fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing dazu auf, umgehend die Reform des Straßenverkehrsrechts auf den Weg zu bringen. Parallel zur Überarbeitung des Straßenverkehrsgesetzes muss er frühzeitig das Gespräch mit den Ländern aufnehmen, um 2023 die Umsetzung der neuen Gesetzesziele sicherzustellen.
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