Resümee mit Senft

Resümee mit Senft. Foto: Alex Dittrich

Festival-Zeit und die üblichen Probleme!

Die Temperaturen steigen, die Leute treibt es wieder ins Freie. Passender meistgeklickter Artikel diese Woche dazu : „Das Blue- und Jazz-Festival“ im August!

Was sofort auffällt, ist der fehlende Sponsoren-Name! Eben jener „Bierliefernde“ Sponsor erhitzte zurecht schon immer die Gemüter in Bamberg und da unser Klausi bestimmt keinen Bock auf erneut schlechte Presse hat, wurde das Industriebier nun endlich abgeschafft! – Moment!! Denken wir das ganze mal wieder zu Ende … Wer kann diese Unmengen Gerstensaft, die für das Festival in der Stadt benötigt werden, liefern? Wer hat genug Kleingeld, um da für den Vertrieb seines Bieres ins Sponsoring einzusteigen und was kostet dann a Seidla? Mir fällt mir da spontan keiner ein und die Frage sei erlaubt, ob das bei solchen Mengen nicht ebenfalls schon Industrieplörre ist und wer sich dann wohl „verrät“!?

Frank Walter

Senft aus Bamberg!

Wenn man für so eine Veranstaltung ein Sponsoring braucht frage ich mich aber auch warum man hier nicht versucht Großkonzerne ins Boot zu holen (immerhin hat man ja schon ne Bank rekrutiert)!? Ob den Österreichischen Limomugul, den Amilimo-Baptist, ein im Landkreis befindliches Musikhaus oder einen Versicherungsriesen. Hat man so seine ein bis zwei Hauptsponsoren könnte man nun verschiedenen Brauereien anbieten sich Stände zu mieten um so durch diese Vielfalt den Gast mit dem richtigen Getränk zu locken. Sind wir doch mal ehrlich! – Typisch für den fränkischen Ballermann gehen nämlich doch nur 25 Prozent wegen den Künstlern dahin! Der Rest besucht dieses Festival nur weil „was los ist“ und weils was zum Essen und zum Trinken gibt! Sieht man sich nämlich das Line-Up an sucht man verzweifelt nach Stars wie zum Beispiel Jonny Lang oder Don Byron! Vor allem bei letzterem sollte man sich mal „einhören“ ein Jazz -Liebhaber wird durchdrehen, der Laie hingegen dreht durch, wenn er die „La Cantina Band“ aus Star Wars erwartet wenn es um die Assoziation von Jazzmusik geht! Gut, bei solchen Künstlern wäre der freie Eintritt Geschichte und ich bezweifle dass man diese auch überzeugen könnte in Bamberg aufzutreten, so bleiben wir bei unserem Festival weiter bei der Diskussion mit welchem Bier man sich die stadtbefreundeten überall auftretenden „Bambägga“ jazzig und bluesig saufen kann! Und hoffentlich kommt es nicht zum Boykott von Jule Neigels Auftritt wenn sich rumspricht, dass die Rock-Sängerin gebürtige Russin ist! „I just died in your arms tonight“ von Cutting Crew rundet mein in Frage stellen der Künstlerauswahl ab, da seh ich nämlich jetzt schon die 70ger Jahrgänge, die die Zugabe der kanadischen Popgruppe inklusive dem „Verhörhammer“-Co-Refrain dieses Songs „Du musst besoffen bestelln“ mitgröhlen (Lied mal anhören und „It must’ve been something you said“ LAUT ersetzen durch dieses du musst besoffen bestelln! Nachm dritten Mal hört man’s die Gruppe so singen) …

Aber wer sucht der findet auch Künstler aus den Genres, ich hab lediglich wieder das „Negative“ herausgezogen also keine Angst bei den 25 Prozent die wegen der Musik vorbeispitzen!

Aber findet dieses Festival überhaupt statt?! Schon wieder sind wir bei der Fake-Account-Affäre angekommen und man munkelt der Geldhahn könnte für das Stadtmarketing-Team zugedreht werden, sollte der Hauptprotoganist nicht endlich sein Schweigen brechen! Aber ein Politiker wäre kein Politiker hätte er keinen Plan B für den Worst Case zurechtgelegt! – Neuer Hauptsponsor ist ja eine Bank, von daher müsste es zumindest dieser Jahr noch klappen mit den Kontoführungsgebühren der Kunden!

Ein Antrag über die Abschaffung der aktuellen Sperrstunde in Bamberg flatterte wohl diese Woche auch auf den Tisch der Entscheider. Kurz überlegt, wird dann gleich dieser Antrag als DIE Lösung aller Probleme mit den ungezogenen Heranwachsenden präsentiert. Die Steilvorlage nutzt die Politik um eben jenes Problem erneut durchzudiskutiern. OK, nehmen wir an junge, oder zumindest junggebliebene Parteiler schaffen die Sperrstunden wieder ab … Was passiert dann wohl? – Wenn die Betreiber diverser Kneipen und Clubs da keine Happy Hours, freien Eintritt „von bis“ , oder gar 1€ Parties veranstalten wird sich am Stadtbild nicht viel ändern!! Zur Erklärung: Nehmen wir also mal an es gibt bald keine Sperrstunde mehr und jedem Tag darf bis 5 Uhr geöffnet bleiben, was glauben die Schlauschlaus wird dann bei den jetzigen Preisen passieren? Meinen die wirklich das die Jugend dann zuhause um 23 Uhr Richtung Innenstadt pilgert, es sich in alle Lokalitäten aufteilt und dann lediglich um 5 Uhr auf dem Nachhauseweg mal laut ist? – Oder wird eher meine Befürchtung war, dass trotzdem überall Halli-Galli-Drecksau(f)fest bis Mitternacht und länger ist, bevor die Straßenbanden sich angedüdelt Richtung Establissments bewegen, weil sie sich nämlich ab da den vollen Eintritt sparen und nur noch einen Kräuterlikör für schmale 3€ zum persönlichen Blattschuss brauchen? Richtig! – Letzteres wird passieren und die öffentlichen Begegnungsstätten bleiben gut besucht! Selbst der Anti-Alkoholiker braucht für Wasser und Eintritt ja mittlerweile minimum 15-20 Euro für 5 Stunden „Spaß“ und dass Kneipen zurück auf die alten Sperrstunden gehen bezweifle ich genau aus den gleichen Gründen. Kein Gast setzt sich nur dass er weg ist bei den aktuellen Preisen 5 Stunden in ne Kneipe wenn draußen schönes Wetter ist und man sein Getränk beim Supermarkt für nen schmalen Taler ziehen kann und wie nicht nur unsere BWLer der Uni wissen sind Personalkosten die höchsten Kosten!

Abgerundet werden meine heutigen Ausführungen dann noch mit dem Artikel über einen Bamberger Stadtführer. Der gibt in nem Interview die 5 Besuchergruppen des Weltkulturerbes bekannt. Die Bustouristen, über 70 und Zeit ohne Ende (naja …) . Die meist österreichischen Kreuzfahrtabstecher auf dem Weg nach Amsterdam ab 60zig aufwärts. Familien und Freunde-Trupps und Junggesellenabschiede (allerdings nur die von der Braut). Da lässt sich schön rauslesen was in unserer Stadt auf den Straßen gewünscht ist! Schlaftabletten die mal für paar Stunden vorbeischauen um ne Tasse mit Domaufdruck zu kaufen. Nen Kaffee für 8 Euro schlürfen und irgendwo im schlimmsten Fall ein Schäuferla verspeisen bevor sie sich wieder verpissen und die Bürger in Ruhe lassen! – Für alle die es nicht von selbst begreifen bietet man ja bekanntlich Fremdenzimmer an und keine Gästezimmer und um Gottes Willen, lasst bloß die Kinder und Enkelkinder zu Hause!!!

Der schlaue Spruch zum Schluss:

„Wir wurden durch das Fernsehen aufgezogen in dem Glauben, dass wir alle irgendwann mal Millionäre werden, Filmgötter, Rockstars. Werden wir aber nicht! Und das wird uns langsam klar! Und wir sind kurz, ganz kurz vorm Ausrasten.“

Tyler Durden (Fight Club)