Eröffnung der Wallfahrtssaison im größten Dreifaltigkeitswallfahrtsort Deutschlands
Festgottesdienst und Wallfahrtsführertreffen in der Basilika Gößweinstein
Nach zwei Jahren Pandemie scheint in diesem Jahr das Wallfahrten wieder in gewohnter Weise möglich zu werden. Zur Eröffnung der Wallfahrtssaison hatte daher Pfarrer Pater Ludwig Mazur die Wallfahrtsführerinnen und -führer der nach Gößweinstein wallenden Wallfahrten zu einem eigens dafür gestalteten Festgottesdienst in die Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit eingeladen. Fast 40 Wallfahrtsverantwortliche sind der Einladung gefolgt.
In seiner Begrüßung sprach Pater Ludwig die Unwägbarkeiten des Lebens an, die unvermittelt hereinbrechen können. Die Botschaft Gottes lautet jedoch: „Hab keine Angst. Ich bin mit dir. Ich bin der Emmanuel, der Gott mit uns. Fürchte dich nicht!“ So unterschiedlich wie die Lebenssituationen können auch die Beweggründe sein, um nach Gößweinstein zu gehen. Sei es aus Dankbarkeit, im Vertrauen auf Gottes Hilfe, um Gottes Gegenwart zu spüren oder auch weil: „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund“, aus dem Lukasevangelium. Pater Ludwig ist sich sicher, dass das Wallfahrten die Menschen verändert. Das Jahresmotto der Wallfahrt zum Gnadenort lautet deshalb: „Wer glaubt, sieht anders.“
„Schau doch, wie dein Leben sich verändert“
Die Heilung des Blindgeborenen am Sabbat aus dem Johannesevangelium wählte er daher auch als Grundlage für seine Predigt. Diese Geschichte gebe auch uns Mut, wenn wir nicht sehen, wohin unser Weg uns führt oder wir Gott nicht verstehen. Dann sehnen wir uns danach, dass einer uns die Augen öffnet, auch in Dunkelheit und im finsteren Tal bei uns ist. „Dann wünschen wir uns eine Sehhilfe, dann wünschen wir uns Augen des Glaubens“, so Pater Ludwig. „Das dürfen wir uns hier in Gößweinstein gesagt sein lassen, dass Gott uns nicht im Dunkeln und im Ungewissen lässt. Er nimmt uns bei der Hand und öffnet uns die Augen des Glaubens, damit wir sehen.“ Pater Ludwig bat darum, dass wir uns dazu auffordern lassen, zu sehen wie Gott in unser Leben hineinwirkt, wie er treu zu uns steht und uns liebt. „Schau doch, wie dein Leben sich verändert, wenn du dir die Augen öffnen lässt!“ Appellierte der Wallfahrtsseelsorger.
Aus Köln extra angereist
Die Lesung, die Fürbitten und eine Meditation nach der Kommunion trug der wohl am weitesten angereiste Wallfahrtsführer vor. Robert Göller wohnt in Köln und fuhr von dort erst am Morgen los. Nach wie vor leitet er die Wallfahrt seiner Heimatpfarrei St. Vitus Hirschaid. In der von ihm vorgetragenen Meditationen sprach er Wünsche aus. Dazu zählte der Wunsch um Augen, die Menschen ins Herz schauen können, um zu sehen, was sie brauchen. Oder um einen Mund, der Unrecht beim Namen nennt, wie auch ein Wort des Trostes und der Liebe zur rechten Zeit hat. Nicht zuletzt auch um ein Herz, in dem viele Menschen zuhause sind und das nicht müde wird, Liebe zu üben und Schuld zu verzeihen.
Georg Schäffner an der Orgel
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Georg Schäffner an der Orgel gestaltet. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Kathrin Heckel und Kirchenpfleger Georg Lang feierten den Gottesdienst ebenfalls mit, um das Engagement der Wallfahrtsleiterinnen und -leiter zu würdigen. Pater Ludwig stand nach dem Gottesdienst gemeinsam mit Pfarrsekretärin Marion Körber für organisatorische Fragen zur Verfügung. Aus den Gesprächen war die Freude herauszuhören, dass in diesem Jahr das Wallfahrten wieder weitgehend unter den gewohnten Bedingungen möglich sein wird. „Eine schöne Wallfahrtssaison und Grüße an die Heimatpfarreien“, gab Pater Ludwig nach dem Segen der feiernden Gottesdienstgemeinde mit auf den Weg.
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