Bezirk Oberfranken fördert Bayerischen Trachtenverband, Sudetendeutsche Landsmannschaft und Gehörlosenverein Kulmbach

Kulturausschuss Bezirk Oberfanken
Der Bezirk Oberfranken hilft mit kosteneffizienten und praktikablen Lösungen. Ein Beispiel dafür ist die Erfassung der Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Aufseß (Lkr. Bayreuth). Im Bild ist ein 3D-Scan von einem Grabstein zu sehen, bei dem die Darstellung verbessert und die Inschrift hervorgehoben wurde. Foto: Dr. Wolfgang Hegel

Förderung durch Kulturausschuss des Bezirks

Der Bayerische Trachtenverband, die Sudetendeutsche Landsmannschaft und der Gehörlosenverein Kulmbach erhalten Förderungen durch den Bezirk Oberfranken. Das hat der Kulturausschuss des Bezirks beschlossen. Zudem unterstützt der Bezirk die digitale Erfassung von Kulturgütern.

Bezirkstagspräsident Henry Schramm: „Vor einem Jahr trat der Kulturausschuss zum ersten Mal zusammen. Die letzten Monate waren auch im Kulturbereich alles andere als einfach. Corona hat die Kultur und die Kulturlandschaft auch im Bezirk Oberfranken schwer in Mitleidenschaft getroffen. Viele Veranstaltungen mussten abgesagt werden oder konnten nur digital durchgeführt werden. So hätte kommende Woche eigentlich die Arbeitsphase des Jugendsymphonieorchesters nach zwei Jahren endlich wieder stattfinden sollen, musste aber leider aufgrund der nach wie vor hohen Infektionszahlen abgesagt werden.

Die Pandemie hat andererseits den Bereich Digitalisierung beschleunigt, wie wir auch in unserem Sitzungssaal sehen. Dank der Digitalisierung konnten die Folgen der Pandemie zum Teil abgefedert werden, weil Vorträge, Tagungen, selbst Singstunden online stattfinden konnten. Es ist eine Zeit der Chancen, aber auch der Herausforderungen, die wir offensiv angehen sollten. Daher ist auch unser Sachgebiet Kultur aufgerufen, Kommunen, Vereine und ehrenamtlich Engagierte bei der Bewältigung der Herausforderungen zu unterstützen.“

Der Bezirk hilft mit kosteneffizienten und praktikablen Lösungen. Ein Beispiel dafür ist die Erfassung der Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Aufseß (Lkr. Bayreuth). Hier werden mit technischen Mitteln die aufgrund der Verwitterung teils sehr schwer lesbaren Inschriften wieder lesbar gemacht. Die Kultur- und Heimatpflege eröffnet dadurch sowohl den Ehrenamtlichen vor Ort als auch der Judaistik an der Universität Bamberg neue Möglichkeiten.

Die Digitalisierung von Funden einer archäologischen Grabung am Staffelberg (Lkr. Lichtenfels) ist ein weiteres Arbeitsfeld. Gemeinsam mit dem Landratsamt Lichtenfels werden die Funde einer archäologischen Grabung am Staffelberg in Form von 3D-Scans für die weitere museumspädagogische Nutzung aufbereitet.

Weitere Tagesordnungspunkte der Sitzung in Bayreuth betrafen die Unterstützung verschiedener Institutionen und die Vergabe von Denkmalpreisen.

So feiert der Bayerische Trachtenverband im kommenden Jahr das Jubiläum „140 Jahre Trachtenbewegung in Bayern“. In allen Bezirken sollen im Festjahr Veranstaltungen durchgeführt werden. Auch der Bezirk Oberfranken plant dafür Mittel ein. „Das Festjahr soll das Interesse für die Trachtenbewegung in allen Bevölkerungsschichten stärken“, erläuterte Schramm im Rahmen der Sitzung.

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft wird ebenfalls vom Bezirk Finanzmittel erhalten. Hier soll die Stelle einer wissenschaftlichen Hilfskraft aufgestockt werden, woran sich auch die anderen bayerischen Bezirke anteilig beteiligen.

Als freiwillige Leistung unterstützt der Bezirk zudem den Gehörlosenverein Kulmbach e.V. mit 1.000 Euro für notwendige Sanierungsarbeiten im Muffelhaus in Kulmbach.

Es wurde durch den Bezirkstagspräsident Henry Schramm angeregt, den Tag der Franken 2024 in Wunsiedel zu feiern.

Der Kulturausschuss stimmte weiterhin zu, das 40-jährige Bestehen der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau zusammen mit der Stadt Lichtenberg zu feiern und die Veranstaltung im Rahmen von „Lichtenberg leuchtet“, die von Oberfranken Offensiv e.V. durchgeführt wird, stattfinden zu lassen.

Der Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Dippold informierte auch über die Errichtung bzw. Förderung einer Gedenkstätte zum Thema NS-„Euthanasie“ („Aktion T4“) in Erlangen.