Heimatkunde am Sonntag: Muggendorf

Symbolbild Heimatkunde

„Bairisch, protestantisch, mit 300 Einwohnern im Landgericht Ebermannstadt gelegen. Der Ort liegt in einem sehr romantischen Thale, welches von schönen, malerischen bergen umgeben ist und von der Wiesent durchschnitten wird. Die nächsten Berge sind: der Guckhül mit schöner Aussicht, die Kupfe mit der Rosenmüllershöhle, der Slavenberg, auch Markensberg, welcher viele merkwürdige Versteinerungen hat, ebenso der Weichselbaum, wo man besonders Korallen, Nelkensteine und Rädersteine antrifft. Der hohle Berg mit der Oswalds- Wunders,- und Witzenhöhle. Die Bergreihe gegenüber, die hohle Gebirgswand von Neideck bis gegen Gößweinstein hat den Namen Römersberg, welcher gleichfalls an vorzüglichen Versteinerungen reich ist. Von ihm aus gewinnt man die schönste und vollständigste Ansicht über Muggendorf“ schreibt Joseph Heller 1829 in seinem berühmten Reisehandbuch von „Muggendorf und seine Umgebungen“. Er schreibt weiter, dass es 17 Wirthshäuser gibt und man am besten im Stern bei Mühlhäusers logieren kann. Die Bewirtung ist billig und gut, schreibt Heller weiter und stellt fest, dass es „seit 20 Jahren Fremdenbücher gibt, in welchen die Namen derjenigen zu finden sind, welche die Gegend besuchten. In dem Wunder‘schen Hause findet man eine kleine Ansammlung von Naturalien und Mineralien, welche die Regierung anschaffte. Die Familie Wunder hatte zu jener Zeit „das Aufseheramt über die Höhlen“.

Die Postkarte von 1898 zeigt prominent den damals (wie heute) bekanntesten Gasthof: Den Goldenen Stern – heute eines der wenigen Vier-Sterne-Häuser der Region. Repro: Reinhard Löwisch

Die Postkarte von 1898 zeigt prominent den damals (wie heute) bekanntesten Gasthof: Den Goldenen Stern – heute eines der wenigen Vier-Sterne-Häuser der Region. Repro: Reinhard Löwisch