Festnahme in Bayreuth: Bundesweite Aufbrecher von Geldeinzahlautomaten hinter Schloss und Riegel

Symbolbild Polizei

Drei bundesweit agierende Aufbrecher von Geldeinzahlautomaten sitzen nunmehr hinter Schloss und Riegel. Die drei Rumänen im Alter von 24, 29 und 30 Jahren gingen der oberfränkischen Polizei bereits Anfang Juni diesen Jahres ins Netz, nachdem sie zuvor monatelang im gesamten Bundesgebiet gezielt Geldeinzahlautomaten der Commerzbank aufgebrochen hatten.

Detailliert geplante Aufbrüche

Die Aufbrüche des Trios trugen jeweils die gleiche Handschrift. Sie suchten sich für ihre Taten immer gezielt Geldeinzahlautomaten der gleichen Bank aus und hatten es auf das darin deponierte Münzgeld abgesehen. Der 29-Jährige entpuppte sich bei den Aufbrüchen als Haupttäter des Trios, nachdem er jeweils mit brachialer Gewalt die Türe der Einzahlautomaten geschickt aufgehebelt hatte und ihm so der Bargeldbestand des Automaten in die Hände fiel. In den meisten Fällen machten die Drei auf diesem Weg jeweils Beute im niedrigen vierstelligen Eurobereich. Einer seiner beiden abwechselnden Komplizen stand jeweils bei den Aufbrüchen für den 29-Jährigen in einem Fluchtfahrzeug vor der Bank Schmiere und hielt Ausschau nach herannahenden Polizeikräften oder Zeugen.

Planmäßiges Vorgehen der Täter

Während der 29-Jährige in den elf nachgewiesenen Fällen als Haupttäter fungierte, erhielt er in sieben Fällen Unterstützung von dem 30-jährigen und in vier Fällen von dem 24-jährigen Komplizen. Insgesamt erbeuteten die drei Männer bei ihren Diebestouren Münzgeld in Höhe von rund 18.000 Euro. Sie richteten dabei an den aufgebrochenen Automaten einen nicht unbeachtlichen Sachschaden von über 7.000 Euro an.

Serie im Bundesgebiet

Mit der Serie von Aufbrüchen der Geldeinzahlautomaten begannen die drei Männer bereits am 13. März diesen Jahres in Gera. Das Trio schlug hauptsächlich in den frühen Morgenstunden zu. Nachdem sie bei ihrer ersten Tat in Gera zunächst gescheitert waren, folgten erfolgreiche Beutezüge in Chemnitz (13. März), Jena (23. März), Mittweida (23. März), Hof (26. und 27. März) und Plauen (27. März), die der 29-Jährige anfangs mit dem 30-jährigen Komplizen verübte.

Bei dem Aufbruch in Plauen überraschte eine Polizeistreife die Männer, weshalb die Täter ihr Fahrzeug, einen Opel Zafira, vor der Bankfiliale zurücklassen und zu Fuß flüchten mussten. Sie gaben Fersengeld und entkamen nur knapp der Polizei, bevor sie zunächst unerkannt untertauchten.

Der 29-jährige Rumäne setzte sich schließlich für einige Zeit in seine Heimat ab, bevor sich das Trio Ende Mai diesen Jahres erneut dazu entschloss, weitere Aufbrüche von Geldeinzahlungsautomaten in Deutschland zu verüben. Diesmal mit einem Opel Astra als Fluchtfahrzeug ausgestattet, nahmen sie erneut Anlauf auf Automaten der Commerzbank im Bundesgebiet. Während sie am 25. Mai in Gelsenkirchen-Gladbeck erfolgreich den Automaten der Bank knackten, scheiterten sie zweimal an Geräten in Münster (27. Mai) und Mittweida (31. Mai).

Festnahme auf frischer Tat in Bayreuth

Für den 6. Juni hatten die Männer den Geldeinzahlautomaten der Bayreuther Commerzbankfiliale in der Bamberger Straße ausgewählt. Sie suchten die Filiale am späten Abend, gegen 22.10 Uhr, auf. Noch während der 29-jährige Haupttäter damit beschäftigt war das Gerät aufzubrechen, umstellten Zivilstreifen der Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben (KPI/Z) des Polizeipräsidiums Oberfranken das Bankgebäude und machten der Aufbruchsserie ein plötzliches Ende. Bei den sichtlich überraschten Rumänen klickten noch an Ort und Stelle die Handschellen.

Die Sachbearbeitung und Zusammenführung der bundesweit verstreuten Fälle übernahmen ebenfalls die Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben (KPI/Z). So gelang es, in enger Zusammenarbeit mit der Bayreuther Staatsanwaltschaft, den Automatenaufbrechern das Handwerk zu legen und die Rumänen dingfest zu machen.

Haftstrafe droht

Gegen alle drei Täter erging auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth nach ihrer Festnahme Haftbefehl. Während der 29- jährige Haupttäter und sein 24-jähriger Komplize die Taten nach anfänglichem Leugnen eingeräumt haben, streitet der 30-Jährige jedwede Beteiligung weiter kategorisch ab.

Ende November 2011 hat die Staatsanwaltschaft Bayreuth die umfangreichen Ermittlungen gegen das Trio abgeschlossen und Anklage wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall zur Großen Strafkammer des Landgerichts Bayreuth erhoben. Für jeden der elf Aufbrüche kann das Gericht eine Haftstrafe von drei Monaten bis zehn Jahren festsetzen. Mit der Hauptverhandlung ist für März 2012 zu rechnen. Die drei Beschuldigten warten bis dahin in Justizvollzugsanstalten auf ihre Hauptverhandlung.