Obstbaumschnittkurs in Forchheim-Reuth für Bauhofmitarbeiter
Kommunen pflegen ihre Streuobstbäume
Streuobstbäume und –wiesen sind ein wichtiger Bestandteil unseres einzigartigen Landschaftsbildes im Landkreis Forchheim. Mit über 5000 Pflanzen- und Tierarten sind sie einer der artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa – dies gilt insbesondere für Bestände mit Altbäumen, die oft seltene und gefährdete Tierarten beherbergen.
Auch in Kommunalbesitz gibt es zahlreiche Obstbäume, die von großem ökologischen Wert sein können, wenn die Baumpflege auf den langfristigen Erhalt ausgerichtet ist.
Obstbäume sind Kulturpflanzen ohne natürlichen Kronenaufbau. Nur durch einen regelmäßigen Schnitt kann langfristig die Stabilität der Bäume und damit deren Erhalt gewährleistet werden. Am Mittwoch, den 16.03.2022, fand in Forchheim-Reuth ein Schnittkurs für Bauhofmitarbeiter statt. Eingeladen dazu waren alle Mitarbeiter der kommunalen Bauhöfe im Landkreis Forchheim sowie der Kreisbauhof.
Die Veranstaltung war Teil einer Schulungsreihe im Rahmen des Blühpaktes Bayern. Dabei wird jährlich ein anderer Schwerpunkt ökologisch nachhaltiger Pflege kommunaler Flächen zur Förderung der Artenvielfalt thematisiert. Im Landkreis Forchheim werden diese Schulungen gemeinschaftlich von Hans Schilling (Kreisfachberater für Gartenbau), Laura Söllner (Biodiversitätsberaterin an der Unteren Naturschutzbehörde) und Jana Wiehn (Landschaftspflegeverband Forchheim e.V.) organisiert und durchgeführt. Nach bereits zwei erfolgreichen Veranstaltungen im Vorjahr folgte nun ein Obstbaumschnittkurs. Unterstützt wurde der diesjährige Kurs durch Claudia Munker, Leiterin des Projekts „Streuobstlandschaften im Landkreis Forchheim“ des Landschaftspflegeverbands.
In einem Theorieteil zu Beginn lernten die Teilnehmer, worin der ökologische Mehrwert der Streuobstbäume liegt und welche Aspekte bei der Pflege dieser zu beachten sind. Zudem wurden die finanziellen Fördermöglichkeiten, die beim Landschaftpflegeverband für Pflanzung und Pflege von Streuobst beantragt werden können, dargelegt. Im Anschluss zeigte der Referent Alfred Kotz, selbst Obstbauer aus Effeltrich, den fachlich richtigen Schnitt in der Praxis. Dann durften alle Bauhofmitarbeiter selbst Hand anlegen: In Kleingruppen von 4 bis 5 Personen erprobten sie Ihr erlerntes Wissen.
Mit insgesamt 41 Teilnehmern – aufgeteilt auf einen Vormittags- und einen Nachmittagskurs – war die Schulung ein voller Erfolg. Das rege Interesse zeigt auf, dass der Erhalt und die Neupflanzung von Streuobst durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ und den Streuobstpakt zunehmend im gesellschaftlichen Fokus steht.
Ein besonderer Dank gilt auch der Stadt Forchheim, die die Bäume und Werkzeug für den Schnittkurs zur Verfügung stellte und im Nachgang den reichlich angefallenen Gehölzschnitt entsorgte. Eine Fortsetzung der Schulungsreihe im Herbst ist bereits geplant: Thema soll dann die Pflanzung neuer Streuobstbäume sein.
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