Landkreis Lichtenfels ist Gesundheitsregion plus

Landrat Christian Meißner, Staatsminister Klaus Holetschek, Franziska Götz (Leiterin Geschäftsstelle GR+ LK LIF), Emmi Zeulner, MdB
Landrat Christian Meißner, Staatsminister Klaus Holetschek, Franziska Götz (Leiterin Geschäftsstelle GR+ LK LIF), Emmi Zeulner, MdB (Foto: LA Lichtenfels / Andreas Grosch)

„Dass der Landkreis Lichtenfels nun Gesundheitsregion plus ist, ist Auszeichnung und großartige Perspektive zugleich“, freute sich Landrat Christian Meißner. Seit 1. Januar 2022 zählt der Landkreis zu den 60 vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Gesundheitsregionen plus. Am heutigen Freitag übergab Bayerns Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, offiziell auch die Förderplakette für die Gesundheitsregion plus Landkreis Lichtenfels an Landrat Christian Meißner und Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus, Franziska Götz.

Seit dem Jahr 2012 ist der Landkreis Lichtenfels bereits Bayerische Gesundheitsregion. Deren Zielsetzung ist eine Verbesserung der Vernetzung in den Bereichen der medizinischen Versorgung, Prävention und des Gesundheitstourismus. Diese Schwerpunkte greift die Gesundheitsregion plus Landkreis Lichtenfels auf. Sie stellt dabei die Handlungsfelder „Gesundheitsförderung und Prävention“, „Gesundheitsversorgung“ und „Pflege“ noch mehr in den Mittelpunkt.

Gesundheitsminister Holetschek betonte am Freitag: „Ich freue mich, nun auch den Landkreis Lichtenfels in unserer mittlerweile großen Familie der Gesundheitsregionenplus begrüßen zu dürfen. So eine Mitgliedschaft bringt Vorteile für die medizinische und pflegerische Versorgung der Menschen vor Ort – nicht nur im Ballungsraum, sondern auch in den ländlichen Regionen.“

„Prävention stärker in den Alltag integrieren“

Der Staatsminister ergänzte: „Zudem müssen wir die Themen Gesundheitsförderung und Prävention noch stärker in den Alltag der Menschen integrieren. Hier leisten die Gesundheitsregionen plus wertvolle Arbeit, weil die Fachleute vor Ort am besten wissen, was die Bürgerinnen und Bürger brauchen. Ich bin dankbar, dass wir die Kommunen als starke Partner an unserer Seite haben, die sich bei den Themen Gesundheit und Pflege mit viel Eigeninitiative und Engagement einbringen. Mein Ziel ist, dass perspektivisch alle Regionen und Kommunen Mitglieder werden, um eine optimale medizinische und pflegerische Versorgung in ganz Bayern zu erreichen.“

„Gerade auch die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig ein gutes Netzwerk zwischen Kliniken, Ärztinnen und Ärzten sowie Blaulichtorganisationen ist“, stellte Landrat Christian Meißner heraus. „Von Netzwerken profitieren ebenfalls niedergelassene Medizinerinnen und Mediziner sowie eine Vielzahl von Dienstleistern und Berufsgruppen rund um das Thema Gesundheit. Ich freue mich, dass wir mit Franziska Götz eine kompetente Leitung der Geschäftsstelle haben. Aufgrund ihres Studiums und ihrer beruflichen Erfahrungen bringt sie alle Voraussetzungen mit, die seit Jahren vorhandenen Netzwerke im Landkreis Lichtenfels zu pflegen und weiterzuentwickeln. Sie wird darüber hinaus gesundheits- und pflegerelevante Themen aufgreifen, die durch die Pandemie leider zu kurz gekommen sind“, kündigte Landrat Christian Meißner an.

Förderung durchs Gesundheitsministerium

Das bayerische Gesundheitsministerium fördert seit 2015 Landkreise und kreisfreie Städte, die eine Gesundheitsregion plus bilden: Sie erhalten, verteilt über fünf Jahre, bis zu 250.000 Euro. Ein vom jeweiligen Landrat oder Oberbürgermeister geleitetes Gesundheitsforum übernimmt Planung und Steuerung der Gesundheitsregion plus. Die Organisation und Zusammenarbeit innerhalb der Gesundheitsregion plus koordiniert eine dafür eingerichtete Geschäftsstelle. Arbeitsgruppen befassen sich mit den vor Ort drängenden Fragen zu Gesundheitsförderung, Prävention, Gesundheitsversorgung und Pflege.

Staatsminister Holetschek erklärte: „Ziel der Gesundheitsregionen plus ist die Vernetzung der maßgeblichen Akteure der Gesundheitsversorgung vor Ort. Hier ist ein Miteinander gefragt, um gemeinsam maßgeschneiderte Lösungen für die regionalen Versorgungsprobleme zu entwickeln. Darüber hinaus arbeiten sie beispielsweise zusammen, um Präventionsangebote zu verbessern oder um den Bereich Pflege zu stärken. Zudem bieten die Gesundheitsregionen plus den Bürgerinnen und Bürgern auch Informationsangebote zu ganz aktuellen Themen – wie beispielsweise zum Thema psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.“

Viele Herausforderungen

Die 60 Gesundheitsregionenplus decken 77 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte ab. Der Staatsminister betonte: „Das Gesundheitswesen steht vor vielen Herausforderungen wie einer älter werdenden Gesellschaft oder dem Strukturwandel. Mit den Gesundheitsregionenplus wollen wir einerseits die unterschiedlichen Stärken der Regionen betonen, andererseits passgenaue Antworten für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung vor Ort finden. Das wollen wir als Freistaat Bayern auch weiterhin finanziell unterstützen.“

Die Organisation und Koordination der Gesundheitsregion plus Landkreis Lichtenfels hat seit 15. Februar 2022 Franziska Götz, M. Sc. Gesundheitsmanagement und Gesundheitsökonomie, als Geschäftsstellenleiterin inne. Zu ihren Hauptaufgaben zählen unter anderem die Vorbereitung von Sitzungen, Sicherstellung des Informationstransfers zwischen den Gremien und Betreuung der Netzwerke. Ebenso überwacht Franziska Götz die Umsetzung des Umsetzungsplans und sichert die Ergebnisse in Fortschrittsberichten. Zum Aufgabengebiet der Geschäftsstellenleiterin gehören zudem die inhaltliche und organisatorische Betreuung der Arbeitsgruppen, Recherchetätigkeiten zu Förderungen, das Begleiten initiierter Projekte und deren Evaluationen.

Davon leiten sich die ersten Aufgaben von Franziska Götz ab, wie beispielsweise das Kennenlernen der Akteurinnen und Akteure des regionalen Gesundheitswesens und das Hervorheben vorhandener Angebote des Landkreises Lichtenfels. Dabei arbeitet sie unter anderem mit dem Gesundheitsamt, dem Tourismus, der Volkshochschule und der Kreisentwicklung des Landkreises eng zusammen. Der Fokus wird ferner auch auf das Schwerpunktthema „Herzinfarkt“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege gelegt.

Gesundheitsforum wird gegründet

Als erster Schritt wird ein Gesundheitsforum gegründet, das Landrat Christian Meißner leitet und das als zentrales, interdisziplinäres Leitungs- sowie Steuerungsgremium dient. Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalpolitik und relevante regionale Gesundheitsakteure sind ebenfalls Teil des Forums. Es initiiert Bedarfserhebungen, priorisiert und beschließt Themen, die in Arbeitsgruppen vertieft werden. Das Gesundheitsforum befindet sich derzeit im Aufbau. Die konstituierende Sitzung findet in der ersten Jahreshälfte, die zweite Sitzung vermutlich Ende des Jahres 2022 statt.

Entsprechend der Handlungsfelder werden Arbeitsgruppen mit den lokalen Gesundheitsakteuren gebildet. In diesen Arbeitsgruppen werden Bestands- und Bedarfsanalysen vorgenommen und gemeinsam Ziele definiert, um so die bestmöglichste Versorgung zu ermöglichen. Zusammen werden Projekte und Maßnahmen initiiert, um Bürgerinnen und Bürger in ihren Zielen zu unterstützen. Die Arbeitsgruppen befinden sich derzeit im Aufbau.

Wer Interesse an der Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe hat, kann sich an Franziska Götz (Tel.: 09571 18-8750 oder E-Mail: franziska.goetz@landkreis-lichtenfels.de) wenden.