Studierende der Uni Bayreuth organisieren Hilfsaktion – 31 Fahrzeuge losgeschickt

symbolbild ukraine

Mehrere Tausend Umzugskisten gefüllt mit Hilfsgütern wurden von Dienstag bis Samstag von Freiwilligen aus Bayreuth in die Grenzregion bei Lublin (Polen) geschickt. Von dort aus wurde die Weiterverteilung ins Landesinnere der Ukraine organisiert.

Der schreckliche Krieg in der Ukraine begann von Mittwoch auf Donnerstag. Die ganze Welt war in Schockstarre. Doch nur wenige Stunden später begann hinter den Kulissen der Universität Bayreuth bereits die Vorbereitung: Acht Studentinnen aus der Ukraine hatten die Idee, einen Hilfsgütertransport zu organisieren. Nicolai Teufel, Leiter des Kooperationsprojekts Learnopolis.net am Fortbildungszentrum für Hochschullehre der Universität Bayreuth kennt die Studentinnen und die Ukraine, er hat Verbindungen zu Hilfsorganisationen an der polnisch-ukrainischen Grenze, und schloss sich der Initiative direkt an.

Prof. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth war ebenfalls von der Idee und dem Engagement der Studierenden angetan und sagte bereits am Wochenende die Hilfe von Seite der Hochschule zu. Am Montagmorgen fand das erste Treffen statt. Noch am Montagnachmittag stand alles: Der Raum zum Sammeln und Sortieren wurde festgelegt, Helfende wurden gesucht und gefunden und auch erste Fahrzeuge, die bereits am Dienstag fahren konnten, waren bereitgestellt.

Und dann nahm die studentisch-privat organisierte Ukrainehilfe ihren Lauf: Von Dienstagfrüh um 10 Uhr wurden am Glashaus Sachspenden angenommen, sortiert und entsprechend verpackt. Zwei Sprinter verließen den Campus schon am Dienstagabend. „Die Hilfsbereitschaft, die wir von Studierenden, aber auch von der Bayreuther Bevölkerung verspürt haben, war einfach beeindruckend“, sagt Leible. „Auch die Bereitschaft von Bayreuther Unternehmen Fahrzeuge und Kartons zur Verfügung zu stellen ist nicht selbstverständlich. Ohne diese Unterstützung hätte die Hilfsaktion nicht funktioniert.“

Insgesamt wurden in fünf Tagen 31 Fahrzeuge losgeschickt. Zirka 130 Paletten (das entspricht vier LKW-Ladungen) warten noch, in dieser Woche abtransportiert zu werden. Sie stehen aktuell bei der Logistik-Firma Wedlich, die den ganzen Aktionszeitraum über viel Unterstützung gezeigt hat: mit Fahrzeugen und mehr als 2.000 gestifteten Umzugskartons.

Nicolai Teufel, der über Learnopolis.net und privat sehr gut in die Ukraine vernetzt ist, ist auch nach Ende der Sammelwoche beeindruckt von der Arbeit, die geleistet wurde. „Es waren jeden Tag so viele Freiwillige da, die bereit waren, bis in die Nacht Hilfsgüter zu verpacken. Einfach unfassbar, wie viel Solidarität Bayreuth mit der Ukraine gezeigt hat“, sagt er.

In den kommenden Tagen und Wochen will die Universität Bayreuth mit der Stabsstelle Forschungsförderung und dem International Office den Fokus auf die Hilfe bei der Ankunft von Wissenschaftler*innen und Studierenden in Bayreuth legen.

In Kürze:

  • Dienstag, 1. März: 30 Freiwillige packen zehn Stunden lang rund 500 Umzugskartons, zwei Sprinter werden noch am ersten Abend der Sammelaktion vollgepackt auf den Weg geschickt
  • Mittwoch, 2. März: von 9 bis 22 Uhr haben die Helfer sortiert und gepackt, fünf vollgepackte Fahrzeuge wurden auf die Reise geschickt, die ersten Teams kamen schon wieder zurück
  • Donnerstag, 3. März: mehr als 80 Personen haben von 9 bis 23 Uhr angepackt, sechs Fahrzeuge wurden losgeschickt
  • Freitag, 4. März: rund 100 Helfende waren im Einsatz, neun vollgepackte Fahrzeuge
  • Samstag, 5. März: Das Glashaus wird innen und außen in den „Vor-Aktion-Zustand“ versetzt, neun Fahrzeuge wurden losgeschickt, 130 Paletten warten noch auf den Abtransport