Vernissage in der Kulmbacher Kunstgalerie Marion Kotyba: „Eine runde Sache“

In der Kunstgalerie Marion Kotyba im Oberhacken wird Keramik und Fotografie, kombiniert mit Lyrik gezeigt

Am Freitag, den 04. März fand die Vernissage der Ausstellung „Keramik – Fotografie – Lyrik“ der Rehauer Künstlerin Katja Schafarik in den Räumen der Kunstgalerie statt.

Katja Schafarik vor "Mefisto"

Katja Schafarik vor „Mefisto“

Die letzten 2 Jahre wurden durch die weltweite Pandemie bestimmt, gerade der kulturelle Sektor hat diese Einschränkungen stark zu spüren bekommen. Nun war vor ein paar Wochen ein Licht am Ende des Tunnels erkennbar und die Zuversicht in unserer Branche war hoch. Leider sehen wir uns nun einer neuen bedrohlichen Situation gegenüber – Krieg in Europa – niemand wollte dies erleben, niemand hätte das noch zu Beginn des neuen Jahres gedacht. Angesicht der schrecklichen Bilder und Berichte aus der Ukraine herrscht auch in unserem Umfeld Bestürzung, Angst und Fassungslosigkeit. Um so wichtiger ist es sich neben den Sorgen und der Bedrohung, die unsere Gedanken beherrschen eine Auszeit vom Alltag zu schaffen, so die Grußworte der Galeristin zu Beginn der Vernissage. Auch die stellvertretende Landrätin Christina Flauder und der 3. Bürgermeister Dr. Ralf Hartnack erklärten, man wäre im Gedanken beim ukrainischen Volk und so ein Kunsterlebnis schafft zumindest kurz Zerstreuung.

Katja Schafarik wurde 1967 in Singen am Hohentwiel in Baden-Wüttenberg geborgen. Die gelernte Fotografin wechselte nach bestandener Gesellenprüfung ihren Beruf und arbeitet seit 1988 im öffentlichen Dienst. Seit 1992 lebt und arbeitet sie im oberfränkischen Rehau. Durch den Beruf der Fotografie hat Katja Schafarik früh ein Gespür für Farben und Formen entwickelt. Die Faszination Keramik hat sie in den späten neunziger Jahren für sich entdeckt. Schon bei ihrer ersten Begegnung mit dem Werkstoff Ton merkte Katja Schafarik, wie sie sich bei der Verarbeitung auf sich selbst reduzierte, dass es ihr unglaublich viel Geduld abverlangte. Ton als archaisches Material ist sehr sensibel und benötigt viel Zeit. Als Autodidaktin lebt sie ihre Kreativität seitdem auch dreidimensional aus.

Ihre Arbeiten sind im öffentlichen Raum u. a. im Skulpturengarten der Bezirksklinik Rehau zu finden.

Ihre Inspiration holt sie sich auf der Autobahn des Lebens, wie Katja Schafarik dies gerne selbst beschreibt.

Katja Schafarik "Kugel mit Schlange"

Katja Schafarik „Kugel mit Schlange“

Diese Ausstellung zeigt Keramiken in Form von Objekten, Masken, Kugeln und Stelen.

Masken haben die Künstlerin schon seit ihrer Kindheit fasziniert. Wuchs sie doch mit der schwäbisch-alemannischen Fastnacht auf. Hinzu kam später die Auseinandersetzung mit dem Thema an sich. Masken schützen, maskieren und demaskieren. Mit den Masken möchte sie verdeutlichen, dass jeder von uns durch seine eigenen inneren Dämonen getrieben wird und diese sollen vertrieben werden – Ganz im Sinne des Narrentreibens.

Die keramischen Kugeln sind für Katja Schafarik „eine runde Sache“ sie stellt für die die Perfektion dar, diese soll jedoch durchbrochen werden. Soll Widersprüche aufzeigen. Es läuft nicht alles „glatt“, die Oberfläche dar auch Risse und Durchbrüche habe.

Das Vieldeutige zum Ausdruck bringen und damit dem Betrachter Freiraum für subjektive Assoziationen, dass ist der Künstlerin ein großes Anliegen. Es sollen Fantasien geweckt und Fragen aufgeworfen werden.

Mit ihren Fotografien geht die Künstlerin in dieser Ausstellung zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Dabei fokussiert sie sich meist auf Details und Makroaufnahmen. Die Digitalfotografie bietet hierbei eine vielfältige Möglichkeit der Bildverfremdung, welche bei einigen Aufnahmen zum Einsatz kam.

Einige Ausstellungswerke wurden mit Texten aus Goethes „Faust“ vervollständigt. Katja Schafarik beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Lyrik und allem voran auch mit Faust. Es fasziniert sie der klare Sprachgebrauch, welcher Goethe verwendet. Der Gebrauch von wenigen Worten, um eine Sache auf den Punkt zu bringen. Sieht man sich Textpassagen aus Faust an, so erkennen wir, dass diese heute noch aktuell sind oder sie flossen als Sprichwörter oder geflügelte Worte in unsere Sprache ein.

Die Ausstellung kann bis zum 29. April zu folgenden Zeiten besichtigt werden: Donnerstags und freitags von von 14 bis 18 Uhr, samstags von 12 bis 15 Uhr. Weitere Besichtigungen sind nach Vereinbarung möglich.