Erzbischof Schick besorgt über Krise im Nahen Osten

Für die Christen in Nordafrika wird die Lage immer schwieriger; sie betrifft auch die Situation im Heiligen Land

(bbk) Erzbischof Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, hat sich besorgt über die Krise im Nahen Osten geäußert. Vor allem die zunehmende politische Eskalation zwischen Israel und dem Iran bezeichnete Schick als „äußerst prekär“.

Auch wenn es bei den gegenseitigen Drohungen der iranischen und israelischen Regierungen bleibe und es nicht zum Krieg käme, sei die Situation für das Heilige Land und besonders für die Christen dort bedrohlich, sagte der Weltkirchenbischof am Donnerstag (08.12.11) in einem Gottesdienst für die Ritter vom Heiligen Grab in Bamberg. „Wir müssen für den Frieden im Heiligen Land verstärkt beten, mit den Christen dort vermehrt Solidarität zeigen und unsere Regierungen auffordern, alles zu tun, um die Region zu befrieden.“

Auch die zunehmenden innenpolitischen Spannungen im Heiligen Land selbst, zwischen Israelis und Palästinensern, beobachte er mit großer Sorge, sagte Erzbischof Schick. Er beklagte die Situation in Nordafrika, die sich auf weitere Länder sich ausbreiten könne. „Es sei dort für die Christen nicht Frühling, sondern eher Herbst und Winter.“ Die verfolgten und bedrängten Christen dort und weltweit müssten uns hier mehr zu Herzen gehen. „Wir müssen für sie beten, solidarisch mit ihnen sein und ihre Situation öffentlich anmahnen“.

Der Bamberger Oberhirte wies gleichzeitig darauf hin, nicht nur ins Ausland zu schauen. „Wenn wir in unsere Heimat Deutschland blicken, kann uns die Neonaziszene, die Morde an ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und an Deutschen, die sich für die Integration von Ausländern einsetzen, nur mit großer Sorge erfüllen.“

Der Friede sei ein hohes Gut für eine bessere Zukunft der ganzen Menschheit. Besonders die Christen müssten alles tun, um Kriege zu beenden, Konflikte zu vermeiden und Rassenideologien zu überwinden.