Blick über den Zaun: "Klassik am See" am Dechsendorfer Weiher

Senta Berger und Violinvirtuosin Tianwa Yang ergänzen das Konzert von Rimski-Korsakows „Scheherazade“ bei „Klassik am See“

Klassik am See. Foto: Eduard Wellmann

Klassik am See. Foto: Eduard Wellmann

Im Mittelpunkt bei „Klassik am See“ 2010 steht das populärste Orchesterwerk von Nicolai Rimski-Korsakow „Scheherazade“, das von Senta Berger mit Erzählungen aus der Geschichtensammlung „Tausendundeiner Nacht“ ergänzt wird. Die beliebte Schauspielerin, die erst kürzlich mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, wird das erste Mal einzelne Passagen zur konzertanten Orchestersuite, gespielt von Mitgliedern der Nürnberger Philharmoniker, lesen. Die Texte stammen aus der neuesten Übersetzung der Philologin Dr. Claudia Ott, die sich mit ihrer Ausgabe „Tausendundeine Nacht“ auf die älteste Fassung, die erst vor 15 Jahren in Persien gefunden wurde, bezieht.

Als weiteres Highlight des Abends wird die 22-jährige Violinvirtuosin Tianwa Yang das Violinkonzert D-Dur von Peter Tschaikowski wie auch das Violinsolo in der „Scheherazade“ interpretieren. Sie wurde mit 13 Jahren von Isaac Stern in Hongkong entdeckt und in die USA geholt. Heute ist sie bereits international bekannt und wird für ihr obsessives und unerschrockenes Spiel von der Presse und Fachwelt gelobt. Wie bereits im Jahr vorher, bildet das Programm mit Ouvertüre, Solokonzert und Sinfonie eine Einheit. So leiten die „Polowetzer Tänze“ aus der Oper „Fürst Igor“ von Alexander Borodin zu Beginn des Konzerts bereits in die orientalische Klangwelt ein, die dann später bei Rimski-Korsakows „Scheherazade“ im zweiten Konzertteil weitergeführt wird. Mit den Soli im Violinkonzert D-Dur von Peter Tschaikowski greift Tianwa Yang ihrem Solo in der „Scheherazade“ bei Rimski-Korsakow vor und verknüpft damit bewusst die beiden Konzertteile.

Um die musikalische Qualität des Konzertes auch für das schwierige Openair- Szenario am See gewährleisten zu können, wird auch in diesem Jahr die technische Anlage mit Sennheiser-Technik fortgeführt. Kulinarisch wird sich in diesem Jahr zum ersten Mal Barbara Bachmann um das leibliche Wohl der Besucher sorgen. Mit kreativen und handgemachten Delikatessen wird sie den musikalischen Genuss des Abends mit kulinarischen Gourmet-Freuden aus der asiatischen und regionalen Küche sowie mit eigenen Dessertkreationen abrunden. Dazu gibt es erlesene Weine und Sekt vom Weingut Schmitt aus Bergtheim und Bierspezialitäten von der Tucher Bräu. Zu guter Letzt wird das spektakuläre Feuerwerk über dem See wieder einen besonderen Konzertabend beenden.

Weitere Informationen und Serviceleistungen unter: www.klassik-am-see.com

Interview mit Senta Berger zu Klassik am See am 28.07.2010, Dechsendorfer Weiher bei Erlangen

Sehr geehrte Frau Berger, Sie werden bei „Klassik am See“ das erste Mal aus der Geschichtensammlung „Tausendundeine Nacht“ zur Musik von Rimski-Korsakows „Scheherazade“ lesen. Als Sie das erste Mal von der Idee hörten, was ist Ihnen da spontan durch den Kopf gegangen?

Antwort: Schön! Zuletzt habe ich aus „Tausendundeiner Nacht“ als kleines Mädchen gelesen und bin damals völlig in die Geschichten der Scheherazade eingetaucht. Ob ich das heute auch noch kann?

Was reizt Sie, diese Geschichten zu lesen?

Antwort: Es die Sprache ,poetisch, bildhaft, auch blumig, -die sofort eine fremde, eine versunkene Welt entstehen lässt.

Für Sie als Schauspielerin ist es ja nicht ungewöhnlich, Lesungen zu halten. Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit, wenn Sie zu Musik lesen wie bei „Klassik am See“?

Antwort: Wenn  es glückt, entsteht  durch den gelesenen Text eine Stimmung, die von der Musik weitergeführt wird. Und natürlich  umgekehrt.

Sie sind auch bekannt als Moderatorin von  Klassik-Abenden. Welchen Bezug haben Sie persönlich zur klassischen Musik?

Antwort: Ich bin mit klassischer Musik aufgewachsen. Mein Vater war Musiker. Bei uns zuhause wurde viel musiziert. Mit sieben Jahren war ich zum ersten Mal in der Oper. Klassische Musik ist ganz selbstverständlich ein Teil meines Lebens.

Worauf freuen Sie sich bei „Klassik am See“ am Meisten?

Antwort: Auf die Musik, Wenn man einem Orchester so nahe ist, wie ich in dieser Veranstaltung, dann sieht man, spürt man, wie Musik entsteht, man hört das Atmen der Musiker, der Boden vibriert, -das ist aufregend.