BN-Kreisgruppe Forchheim hilft Fröschen und Kröten auf dem Weg zu ihren Laichgebieten

Amphibienrettung. Foto Th. Stephan
Amphibienrettung. Foto Th. Stephan

Zahlreiche ehrenamtliche Helfer*innen werden jetzt aktiv und bauen Schutzzäune auf, um die Tiere vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. Die bayernweite Aktion rettet jährlich 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben. Autofahrer aufpassen! Weitere Helferinnen und Helfer sind willkommen.

Die nun ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum werden nun von der BN-Kreisgruppe Forchheim und ihren BN-Ortsgruppen und von Straßenbaubehörden und dem Landschaftspflegeverband überall im Landkreis die Amphibienschutzzäune aufgebaut.

Erdkröten © U. Meßlinger

Erdkröten © U. Meßlinger

„Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des BUND Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren jeden Abend und oft auch morgens die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, erklärt Dr. Ulrich Buchholz, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Forchheim.

„Bis Ende April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind rechnen“, so Buchholz weiter. Im Kreisgebiet befinden sich Amphibienzäune bei: Neunkirchen, Bräuningshof und Gößmannsdorf. Etwa 30 ehrenamtliche Helfer*innen betreuen über acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise über 4000 Erdkröten und andere Amphibien vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden.

Herr Buchholz wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis an all diesen Strecken auch in Zukunft weiter geht: „Über die Jahrzehnte konnten wir zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstot retten. Allerdings kommen viele Helferinnen und Helfer in die Jahre. Wir hoffen, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen.“

Traurigerweise stellen immer mehr Helfer*innen in den letzten Jahren fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. Buchholz warnt: „Wenn wir nicht entschieden gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“ Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden, erinnert Dr. Frieder Oehme, Geschäftsführer der Kreisgruppe Forchheim: „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“

Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:

  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
  • Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Melden Sie sich bitte per Mail an: amphibien@bund-naturschutz.de