Infektionsgeschehen im Lichtenfelser BRK-Wohn- und Pflegeheim „Am Weidengarten“ weitet sich aus

Das Infektionsgeschehen im BRK-Wohn- und Pflegeheim „Am Weidengarten“ in Lichtenfels hat sich ausgeweitet. Die Anzahl der Infektionen hat sowohl in der Bewohnerschaft, als auch beim Personal zugenommen. Insgesamt sind 42 Bewohner*innen und 33 Beschäftigte positiv auf das Corona-Virus getestet.

BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak

BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak © PR-Foto

In einer Medieninformation erläuterte das Rote Kreuz, das der Träger der Pflegeeinrichtung in Lichtenfels ist, den aktuellen Sachstand. Nach den Worten von BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak haben breit angelegte sog. PCR-Testungen, die im Laufe der Woche durch das Landratsamt Lichtenfels durchgeführt wurden, das bestehende Infektionsbild bestätigt. Angesichts der Anzahl zu diesem Zeitpunkt festgestellten Befunde war mit einem Anstieg der Zahlen zu rechnen. Wie sich zeigte, werde die derzeitige Corona-Welle mit einer höheren Ansteckungsgefahr begleitet. Obwohl alle Schutzmaßnahmen angesetzt und im Gegensatz zur ersten und zweiten Corona-Welle die Materialien vor Ort sind, habe das Virus wohl noch weitere Möglichkeiten entwickelt, sich zu verbreiten, so die Meinung von Thomas Petrak. Neben der Hygiene setze das Pflegeteam mit Heimleiterin Annett Kürsten und Stellvertretender Pflegedienstleiterin Melanie Hopfenmüller an der Spitze weiterhin auf die bereits etablierten Hygienekonzepte und Kontaktbeschränkungen. Wie Thomas Petrak weiter ausführte, seien die Bewohnerinnen und Bewohner äußerst kooperativ und verhielten sich selbst sehr umsichtig und gemeinschaftsorientiert. „Der ohnehin große Respekt vor der älteren Generation wächst in dieser Krise weiter an“, so Thomas Petrak wörtlich. Außerdem zeigen sich auch die Angehörigen sehr verständnisvoll, da auch die Besuche wieder Beschränkungen unterliegen.

Außenansicht mit Pylon © WPHAW

Außenansicht mit Pylon © WPHAW

Die bisherigen Krankheitsverläufe sind nach Einschätzung des Roten Kreuzes in den überwiegenden Fällen als milde einzustufen. Die ärztliche Begleitung ist sichergestellt. Hier erfolge die Rücksprache mit den Hausärzten. Die Krankenbeobachtung ist aufgesetzt und sobald sich Anzeichen der Verschlechterung ergeben, erfolge die Einweisung in das Krankenhaus. Derzeit wird ein Bewohner stationär in Kliniken behandelt. Bisher gehen alle Beteiligten davon aus, das Infektionsgeschehen im milden Verlauf bewältigen zu können.

Mit der Ausweitung des Infektionsgeschehens verschärfe sich allerdings auch die personelle Situation. Insgesamt befinden sich aktuell 25 Mitarbeiter*innen in Quarantäne bzw. Isolation (acht der positiv Getesteten sind aus der Quarantäne bzw. Isolation zwischenzeitlich zurückgekehrt). Daher sei es auch nicht möglich, alle Leistungen im gewohnten Umfange zu erbringen. Das Leitungs- und Pflegeteam engagiere sich – so Thomas Petrak – mit „Herzblut“, beschränke sich aber auf die absolut wichtigsten Versorgungstätigkeiten, um die Hilfe für die pflegebedürftigen Menschen nicht abreißen zu lassen. Das BRK-Ehrenamt sei ebenfalls eingebunden und bringe sich bei Testungen oder beim Besucherempfang mit ein.

Abschließend lobte Thomas Petrak die Zusammenarbeit mit den Behörden. Das Landratsamt Lichtenfels habe sofort weitere Unterstützungsmöglichkeiten geprüft. Allerdings konnten über den Pflegepool Bayern bisher keine Pflegekräfte gewonnen werden. Auch die Bundeswehr könne mit Pflegekräften nicht aushelfen. In diesem Bereich sei aber derzeit der dringendste Personalbedarf zu sehen. Thomas Petrak abschließend: „Diese gegenwärtige Situation verdeutlicht, dass die Corona-Pandemie schon zu lange andauert und die Hilfsmöglichkeiten einfach ausgereizt sind.“