Telefonbetrüger täuschen Bischberger Seniorin und erbeuten Bargeld

symbolfoto polizei

BISCHBERG, LKR. BAMBERG. Im Laufe des Montags kam es oberfrankenweit erneut zu einem vermehrten Aufkommen betrügerischer Anrufe. In einem Fall aus dem Bamberger Landkreis erbeuteten die Schwindler mit der Masche „falscher Polizeibeamter“ Bargeld von einer Rentnerin. Die Kriminalpolizei Bamberg sucht Zeugen.

In den Morgenstunden erhielt die Bischbergerin einen Anruf. Am anderen Ende der Leitung stellte sich eine „Kommissarin der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt“ vor und berichtete von einem tragischen Verkehrsunfall, den die Enkelin der Frau verursacht haben soll. Um eine Haftstrafe zu vermeiden, sei eine hohe Kautionszahlung notwendig.

Mit derartigen fingierten Geschichten überrumpelten vermeintliche Amtsträger in der Vergangenheit wiederholt ihre Betrugsopfer. Sie gehen dabei äußerst professionell vor und setzen die meist älteren Frauen und Männer mit geschickter Gesprächsführung permanent unter Druck und halten sie, teils über Stunden, am Telefon. Dabei passen sie die Legenden den Begebenheiten an und wechseln sogar im Gesprächsverlauf die Bezugspersonen. So ist es nicht unüblich, dass tatsächlich eine weinende Frau die „inhaftierte Enkelin“ spielt. Schnell wird deren Aussage durch einen anwesenden Staatsanwalt untermauert und durch Zeitdruck weiter Stress auf die meist hilflosen und alleinwohnenden Geschädigten ausgeübt. Was ist in allen Fällen gleich? Unbekannte, die sich als Personen einer öffentlichen Stelle ausgeben, fordern von Rentnerinnen und Rentnern Geld aufgrund einer vermeintlichen Notsituation von Familienangehörigen. Hierbei fällt oft der Begriff „Kaution“, der in Deutschland, insbesondere bei Verkehrsunfällen und anders als im europäischen Ausland, in der Regel keine Anwendung findet. Die Polizei oder auch die Staatsanwaltschaft fordert niemals Geld oder Wertgegenstände am Telefon!

Die hilfsbereite Bischbergerin saß der falschen Kommissarin und deren überzeugenden Argumenten jedoch auf. Sie folgte den Anweisungen und hob in ihrer Hausbank im Bamberger Stadtteil Gaustadt eine hohe Bargeldsumme ab. Anschließend fuhr sie zurück zu ihrer Wohnadresse und übergab schließlich, gegen 15.40 Uhr, das Geld in niedriger fünfstelliger Höhe an eine unbekannte Abholerin. Die Frau wird wie folgt beschrieben:

  • etwa 30 Jahre alt und 160 Zentimeter groß
  • ist korpulent und hat dunkles schulterlanges Haar
  • trug eine große Brille
  • war mit einem hellen Mantel und einer roten Mütze bekleidet

Die Kriminalpolizei Bamberg übernahm die weiteren Ermittlungen in dem Betrugsfall. Die Beamten bitten um Hinweise aus der Bevölkerung:

  • Wem sind in Bischberg, insbesondere im Ortskern, verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge aufgefallen?
  • Wer hat zu besagter Zeit eine Frau mit passender Personenbeschreibung wahrgenommen?
  • Wer kann sonst sachdienliche Angaben machen?

Zeugen werden gebeten, sich unter der Tel.-Nr. 0951/9129-491 bei der Kriminalpolizei Bamberg zu melden.