Coburger MdB Johannes Wagner: „Mit Impfpflicht zurück zur Normalität“

MdB Johannes Wagner
MdB Johannes Wagner. Foto: Kristoffer Schwetjes

Anlässlich der gestrigen Orientierungsdebatte im Bundestag zur Impfpflicht erklärt Johannes Wagner, grüner Abgeordneter für Coburg, Kronach und Geroldsgrün:

„Die Pandemie ist noch längst nicht überstanden und die Lage ist weiterhin sehr ernst. Genau wie viele Menschen in diesem Land werde auch ich den Kontaktbeschränkungen immer mehr überdrüssig. Aber die Impflücke klafft immer noch gefährlich auseinander. Ein Nachlassen können wir uns daher nicht leisten, sondern wir müssen weiter vorsichtig sein. In meiner Rede zur Orientierungsdebatte habe ich mich deshalb für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Ich sehe das inzwischen als den sinnvollsten Weg, um aus dieser Pandemie herauszukommen, ohne den Tod Vieler in Kauf zu nehmen.

Das Coronavirus werden wir vermutlich nie wieder ganz loswerden und auch in Zukunft wird es neue Infektionswellen geben. Gerade deswegen ist eine hohe Impfquote jetzt wichtig, um für kommende Wellen gewappnet zu sein. Aus Selbstschutz, vor allem aber aus Solidarität gegenüber vulnerablen Gruppen und um die Überlastung des Gesundheitssektors nicht noch weiter zu verschärfen. Dauerhafte Kontaktbeschränkungen oder eine Herdenimmunität durch Durchseuchung sind für mich keine validen Optionen. Als Abgeordneter und als Arzt will ich das nicht verantworten.

Ich mache mir große Sorgen, dass wir auch im nächsten Winter wieder in eine massive sechste Welle rauschen, wenn wir jetzt nicht handeln. Angesichts der hohen Infektiosität der neuen Virus-Varianten brauchen wir dringend eine höhere Impfquote. Gerade die Impflücke bei den besonderen Risikogruppen ab 60 ist mit deutlich fast drei Millionen Ungeimpften noch viel zu groß. Eine weitere Welle hätte dramatische Konsequenzen für das Gesundheitswesen und die Gesundheitsversorgung und natürlich auch für alle anderen Menschen, die unter Kontaktbeschränkungen leiden, insbesondere Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen.

Da die bisherige Impfkampagne leider keine ausreichende Impfquote erreicht hat, halte ich eine allgemeine Impfpflicht für unausweichlich.

Die Skepsis gegenüber der Impfung und somit auch gegenüber der Wissenschaft ist ernst zu nehmen. Verantwortliche Politik und Wissenschaftskommunikation muss dem durch Aufklärung und Gespräche entgegenwirken. Deswegen bedeutet eine Impfpflicht auch mehr Kommunikation und nicht weniger Kommunikation.“