Landkreis Erlangen startet Projekt „Bauhofschulung“ zur Anlage und Pflege naturnaher Blühflächen
Naturnahe Begrünung öffentlicher Grünflächen in Erlangen-Höchstadt
Es duftet, brummt und summt: Auf naturnahen Blühflächen ist immer etwas los. Sie bieten mit ihren Blüten nicht nur ein schönes Bild für das Auge, sondern auch ein reiches Angebot an Nahrung und Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten. Um Biodiversität auf kommunalen Flächen im Landkreis Erlangen-Höchstadt zu fördern, bietet der kreiseigene Gartenbau in Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Biodiversitätsbeauftragten Schulungen für die Bauhöfe des Landkreises an. Diese führt die qualifizierte Freiraumplanerin Kerstin Gruber aus Neustadt an der Aisch durch. Das Projekt „Bauhofschulung“ ist auf eineinhalb Jahre angelegt und will einen nachhaltigen Beitrag zur Biodiverstität im Landkreis leisten. Landrat Alexander Tritthart freut sich, wenn durch das Projekt der Kreisfachberatung viele weitere artenreiche, lebendige und bunte Flächen im Landkreis entstehen: „Naturnahe Ansaat, Bepflanzung und Pflege von öffentlichen Flächen fordert jedem Gärtner ein spezialisiertes Wissen ab. Hier wollen wir die Kommunen unterstützen, dies unter professioneller Anleitung zu realisieren.“
Schulung in Modulen mit Workshops zum Loslegen
Neun Kommunen aus dem Landkreis nehmen an dem Projekt des Landkreises teil: Adelsdorf, Bubenreuth, Großenseebach, Hemhofen, Lonnerstadt, Marloffstein, Oberreichenbach, Röttenbach und Wachenroth. Im Herbst 2021 wurden die Flächen für das Projekt ausgewählt und das vorhandene Potential bewertet. Im Frühjahr und im Herbst 2022 sollen dann auf artenarmen Grünflächen ausdauernde Wildblumenwiesen, -säume und -beete durch unterschiedliche Methoden entstehen. Dafür kann es auch schon ausreichen die laufende Pflege zu ändern, etwa seltener zu mähen oder Teilbereiche als Winterquartier für Insekten bis zum Frühjahr stehen zu lassen.
Die Schulungsleitung begleitet die Bauhöfe bei der Umwandlung der Flächen. Das theoretische und praktische Wissen wird direkt vor Ort vermittelt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Bauhöfe legen an den kommunalen Flächen selbst naturnahe Blühflächen an. Gemeinsam werden die Ansaaten oder Anpflanzungen in zeitlichen Abständen begutachtet, Fragen beantwortet und erforderliche Pflegemaßnahmen ausgeführt. Das Projekt erfordert Geduld, da naturnahe Flächen Zeit brauchen, um sich zu entwickeln: „Ob Grün am Straßenrand, Spielplatzrasen, Gewässerränder, Brachflächen oder grüne Dächer – auch unscheinbare, vergessene Flächen lassen sich durch die richtige Bestandsbewertung und angepasste, maßgeschneiderte Pflege zu ökologisch wertvollen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen entwickeln,“ sagt Schulungsleiterin Kerstin Gruber.
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