Aus der Bamberger Leserpost: „Weihnacht 2021“

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Friede auf Erden – Weihnacht 2021

Wir sagen Euch an den lieben Advent.
Sehet, die erste Hütte brennt!
Wir sagen Euch an Elend, Krieg, Terror, Leid.
Wisset, die Menschheit wird nicht gescheit!
Schaut doch, Ihr Christen, schauet doch hin!
Seht in dem Wahnsinn Ihr einen Sinn?

Wir sagen Euch an den lieben Advent.
Sehet, dass Hunger und Not Ihr erkennt!
Wir sagen Euch an viel Unrecht im Land,
das viel zu häufig wird nicht gebannt.
Schaut doch, Ihr Christen, schauet doch her!
Ist Gerechtigkeit wirklich zu schwer?

Wir sagen Euch an den lieben Advent.
Sehet, Mann, Frau und auch das Kind rennt!
Wir sagen Euch an Furcht, Angst und die Flucht –
sichere Bleibe vielfach gesucht.
Schaut doch, Ihr Christen, schauet, wie’s ist!
„Hilfe den Menschen!“ sagt unser Herr Christ.

Wir sagen Euch an den lieben Advent.
Sehet, die Erde ist bald am End’.
In Nord und in Süd, in Ost und in West
geben ihr Gift, Müll und Klima den Rest.
Schaut doch, Ihr Christen, versteht Ihr denn nicht?
Bewahrung der Schöpfung ist des Christenmensch’ Pflicht.

Wir sagen Euch an die Heilige Nacht.
Hat sie nicht Frieden Euch gebracht?
Wir sagen Euch an eine Heilige Zeit.
Seid aber Ihr zum Frieden bereit?
Selbstsucht und Machtgier, Mammon – wohl kaum
bleibt hier für Nächstenliebe noch Raum!

Wir sagen Euch an viel Hoffnung und Trost.
Jesus sei Dank, nicht nur Kälte und Frost
herrschen auf Erden. Es gibt nicht nur Schmerz.
Viele Christen offenbaren ihr Herz.
Schaut doch, sie strecken die Hände entgegen!
Die Liebe obsiegt, traut Ihr des Herrn Segen.

Liebe Verwandte, Freundinnen, Freunde und Bekannte,
sehr geehrte Damen und Herren!

Wir leben, weiß Gott, nicht im Paradies. Den Garten Eden, den die Schöpfungsgeschichte der Bibel beschreibt, haben wir Menschen zu einem erheblichen Teil aus eigener Schuld verspielt. Es liegt an uns, auf diesem Irrweg umzukehren.

Nicht nur wir Christen sind aufgerufen, die menschliche Gemeinschaft auch menschlich zu gestalten, aber der Natur ebenfalls ihren Raum zu geben und so letztlich die eigenen Lebensgrundlagen zu schützen und zu erhalten.

Hoffnung ist eines der zentralen Elemente – wir denken, nicht nur – unseres Glaubens. Hoffen aber bedeutet nicht, die Hände in den Schoß zu legen und darauf zu vertrauen, der Schöpfer werde es schon richten. Hoffen bedarf, soll es zum Ziel führen, des aktiven Handelns – im Vertrauen auf den Herrn, unter Beachtung seiner zentralen Gebote: die Liebe zum Nächsten, dem nach Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen, und die Bewahrung der Schöpfung.

Wir wünschen Euch und Ihnen allen, gleich, welchen Glaubens, welcher Religion, welcher Weltanschauung, ein gesegnetes, friedliches und hoffnungsvolles Weihnachtsfest sowie einen erwartungsfrohen Start in das neue Jahr 2022.

Wolfgang Bönig
Rita Stadter-Bönig
Felicitas Bönig