Heimatkunde am Sonntag: Affalterthal

Symbolbild Heimatkunde

Der Ort, im Landgericht Gräfenberg ist protestantisch, hat 340 Einwohner und gehört zum Egloffsteiner Patrimonialgericht Kunreuth. Um 1544 suchte der katholische Pfarrer Erhard Thailer die protestantische Lehre einzuführen, weswegen er von dem Bamberger Bischof zur Verantwortung gezogen wurde. Sein Nachfolger, Marin Kobmann vollendete dieses Werk und von dieser Zeit an behaupten auch die von Egloffstein das Patronatsrecht über Kirche und Pfarrei, welche wahrscheinlich aus einer Egloffsteinischen Schlosskaplanei entstand.

Die Postkarte zeigt eine Ansicht des Dorfes aus der Zeit um 1910. Repro: Reinhard Löwisch.

Die Postkarte zeigt eine Ansicht des Dorfes aus der Zeit um 1910. Repro: Reinhard Löwisch.

In den Jahren 1682 und 1722 brannten sehr viele Häuser ab- schrieb Joseph Heller 1829 in seinem berühmten Reiseführer mit dem Titel: Muggendorf und seine Umgebungen. Laut Familienchronik derer von Egloffstein soll es schon 1071 eine ”herrschaftliche Kapelle zu Affalterthal” gegeben haben. Möglich ist das schon, den in einer Urkunde von 1130 wird ”Otto von Affaltere” als Besitzer des sogenannten ”alten Schlosses” bezeugt. Sicher ist, dass die Kirche 1375 erstmals urkundlich erwähnt wird. Was Heller noch nicht wissen konnte war, dass 70 Jahre nach seiner Buchveröffentlichung im Dorf ein Posaunenchor gegründet wurde, der heute zu den ältesten in ganz Bayern gerechnet wird. Kein geringerer als der „Posaunengeneral“ und Pfarrer Johannes Kuhlo hat im Winter 1891/92 die ersten Bläser in Affalterthal ausgebildet. „Der Posaunenchor Affalterthal ist gegründet am 28. Februar 1892 zur Ehre Gottes, zur Erbauung und christlicher Freude seiner Mitglieder und der Gemeinde“ – so steht es in der Vereinssatzung.


Reinhard Löwisch

Reinhard Löwisch

„Heimatkunde am Sonntag“ ist eine Artikelserie mit historischen Informationen zu Orten in der Fränkischen Schweiz, dankenswerterweise bereitgestellt von Reinhard Löwisch, einem langjährigen Mitarbeiter der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, bekannt durch seine Publikationen zur Waischenfelder Geschichte. Sein jüngstes Werk ist eine Schriftenreihe zur Waischenfelder Geschichte, deren erstes Heft bereits vorliegt: Band eins „Die kriegerische Zeit in Waischenfeld“ mit 44 Seiten und 20 Abbildungen gibt es beim Autor in Affalterthal, Telefon 09197–697740. Erhältlich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Versandkosten. Selbstabholung gerne nach Ankündigung möglich. Alle Artikel zu „Heimatkunde am Sonntag