Resümee mit Senft

Resümee mit Senft. Foto: Alex Dittrich

Black Friday Deal!

Es war wieder soweit. Kurz bevor wir in die stade Zeit gehen sagte uns das Fernsehen, erstmal Amikrämpf mitmachen und dann könnt ihr euch besinnen! Also Rechner an und Schnäppchen jagen, exzessiver als Söder die Ungeimpften. Schuhe hier, Spielekonsole dort, Pullover und Jeans …  schon hat man wieder ein paar Endorphine freigeschaltet und die Lage ist gar nicht mehr so schlimm! Bis, ja bis man realisiert hat, dass die Spielekonsole weiterhin dein bester Freund ist, die Schuhe nicht mehr Hipp sind wenn man sie wieder präsentieren darf und der Pullover nach Weihnachten irgendwie zu eng geworden ist. Waren aber alles Angebote, oder doch nicht? – Von daher „Scheiß drauf, Malle wird auch nix im nächsten Jahr“.

Also wieder eingesperrt. Eat, Sleep, Work, Repeat, um bei den Amikrämpf zu bleiben!! Gut, mal in die Dorfkneipe geht schon, hat ja auch was sich dort das Virus mitzunehmen, wenn man’s aktuell nicht schon von der Arbeitsstelle statt Homeoffice bekommen hat! Denn irgendwie soll wirklich durchseucht werden, sieht man diese Schwachsinnsregelung bei der sich nur Ungeimpfte sich testen müssen, während die Geimpften schööön superspreaden! Vergleichen wir das mal mit meinem Lieblingsblitzer der immer, so auch letzte Woche, auf der Höhe Schloss Seehof in Richtung Memmelsdorf steht! Es gibt Autofahrer die ihn sehen, langsamer fahren und das die restliche Strecke ihrer Fahrt! Dann gibt es die, die nach dem Blitzer wieder Gas geben als gäbe es was umsonst. Es gibt Fahrer die ihn übersehen und es gibt Fahrer dies erwischt. Den Vergleich selber herstellen ist die heutige Denksportaufgabe!

Ergebnis: Sagt man immer wieder dort steht ein Blitzer würden alle langsamer fahren. Kleiner Tipp, im Vergleich geht’s um die Teststrategie …

Zum Glück ist wenigstens der Weihnachtsmarkt in Bamberg, trotz Verbot von ganz Oben! Nicht so gemütlich und klein aufm Maxplatz wie gewohnt, sondern im großen Stil in Teilen der ganzen Stadt! – Clever, da kannst etz von Bude zu Bude ne Winterwanderung machen und da es keine Stände mit Glühwein oder sonstigem Alkohol gibt, schätze ich mal schwer dass die ganzen Kneipen mit nem Fensterverkauf für die Wegzehrung sorgen. Hier wieder ein Tip, diesmal an den Crêpesbabtist: Herzhafte machen und in der Nähe vom Obstmarkt stellen, sind genügend Kneipen außenrum, dann wird im Suff gut gegessen! Zumindest hat aber der gebeutelte Stadtrat mit seiner Genehmigung für das „Bierdiplom Winteredition“ wieder paar Pluspunkte fürs durchwinken bekommen. Als Opfer musste der verkaufsoffene Sonntag herhalten, der sollte heute nach einer 21:19 Abstimmung im Stadtrat stattfinden, aaaaaber Coronaaaaa … Naja, bei dem knappen Tischtennis-Ergebnis von der Abstimmung ist das fürs Stadtmarketing keine so große Enttäuschung. Für den Einzelhändler wohl auch nicht, da er seinen Angestellten keinen Sonntagszuschlag zahlen muss! – Diesen er sowieso nicht eingenommen hätte, weil keiner bei dem Wetter mitm Lastenrad kommt oder getestet busfahrend die 10 € Parkhausgebühr für zwei Stunden bummeln, ohne Befriedigung eines sinnfreien Kaufs, IN Kauf nimmt. Einziger Gewinner, die Angestellten und die Befürworter zur Erhaltung der unkommerziellen Sonntage. Wer braucht das auch, bei Cyber Week und Black Friday und einer Pandemie bei der doch bitte jeder nur zur Arbeit und wieder nach Hause soll! Erinnert irgendwie leider an einen Spruch von Rudolf Höss, dieses Szenario: Bald ist nämlich wieder das Einzige das noch geöffnet hat, die Arbeitsstelle – außer du arbeitest in der Freizeitbranche, dann hast Hausarrest mit Puddingverbot!

Unser kleines Kino in der Stadt trägt mit seine Filmankündigung von „Dead or Alive“ seine erneute Lage wieder mit Humor! Abgesehen von dieser aktuellen Lage ist Kino, bei den ganzen Streamingdiensten, ja schon lange nicht mehr Hip. Ich finde es schon schade dass ganzen Generationen dieses Gefühl verwehrt bleibt, sein Date ins Kino auszuführen um im Schutz der Dunkelheit erste Berührungen auszutauschen, vom selben Popcorn zu naschen und sich ein Getränk zu teilen! Vielleicht mal echt wieder die kleinen Kinobetreiber unterstützen und seinen Partner dorthin ausführen (wenn man darf) und 2 Stunden alles um sich herum vergessen …

Aber lieber wird ein neuer Kinosaft (googeln) propagandiert da man wie so oft aus der Vergangenheit wieder nichts gelernt hat. In 60 Jahren wird sich dann eben wieder für die Nebenwirkungen entschuldigt und dann muss auch mal gut sein!

Einen schönen 1. Advent und der schlaue Spruch der Woche:

„Monster existieren, aber es sind zu wenige, um wirklich gefährlich zu werden. Gewöhnliche Menschen sind gefährlicher, Funktionäre, die nur glauben und folgen, ohne zu hinterfragen!“

Primo Levi