Grußwort von Erzbischof Schick zur evangelischen Landessynode

Erzbischof Ludwig Schick
em. Erzbischof Ludwig Schick

Erzbischof Schick: „Versöhnte Verschiedenheit ist ein Dauerauftrag“

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft zur gegenseitigen Anerkennung von Ämtern, von Eucharistie und Abendmahl in der katholischen und evangelischen Kirche auf. Das sei das Ziel, dazu müssten weitere theologische, historische und pastorale Konsense in den Konfessionen angestrebt werden, sagte Schick in einem Grußwort zur Landessynode der evangelisch- lutherischen Kirche in Bayern am Montag. „Die versöhnte Verschiedenheit ist das Ziel der ökumenischen Bemühungen. Sie weiß um die gleichen Wurzeln und die unterschiedlichen Entfaltungen und um die Versöhnung, die darin besteht, das gemeinsame Fundament anzuerkennen und sich über die verschiedenen Entwicklungen zu freuen.“

In seinem Grußwort betonte Schick, die Versöhntheit müsse immer neu aktualisiert und auch institutionell verwirklicht werden. „Versöhnte Verschiedenheit ist nie ein Dauerzustand, sondern ein Dauerauftrag. Er besteht darin, die Fundamente der Verbundenheit zu stärken: das Lesen, Betrachten und Besprechen der Heiligen Schrift, das miteinander Beten und die möglichen Gottesdienste zu feiern und diakonisch-karitativ miteinander in der Gesellschaft zu wirken.“ Der Erzbischof fügte hinzu: „Das Wort Gottes und die Taufe verbinden uns und führen uns zusammen. Caritas und Diakonie für die Menschen verbinden uns und fördern die Einheit in versöhnter Verschiedenheit.“

Die Herbstsynode der evangelischen Kirche in Bayern wurde am Sonntag als Online-Veranstaltung eröffnet. Sie dauert bis Donnerstag und hätte eigentlich in Geiselwind stattfinden sollen.

1 Antwort

  1. Ferenc sagt:

    Die „versöhnte Verschiedenheit“ beschreibt in etwa das, was ich mir unter Ökumene vorstelle. Ich habe nämlich nicht verstanden, weshalb man sich bemühen sollte, um jeden Preis eine völlige Einheit anzustreben. Denn die dazu erforderliche Einigkeit in allen theologischen und institutionellen Fragen wäre nur zu erreichen, wenn wieder wie im Mittelalter von oben bestimmt würde, was und wie wir glauben und wie wir die kirchlichen Vorschriften befolgen – und das bis ins letzte Detail.

    Das kann nicht im Sinne des Erlösers, unseres Herrn Jesus Christus, sein. Denn er predigte gerade die Freiheit von derartigen Fesseln. Entscheidend ist der Kern des Glaubens, in den vom Messias selbst genannten höchsten Geboten festgehalten: die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten! Chrsitliches Verhalten ergibt sich aus diesen Vorgaben.