Jüdische Veranstaltungen unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Reckendorf

Jüdische Veranstaltungen in der Synagoge in Reckendorf. Foto: Privat

Im Rahmen der Feier zu „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ finden in Reckendorf im Haus der Kultur Veranstaltungen statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind: Am Donnerstag, 18.11.2021 findet deshalb um 18.30 Uhr im Haus der Kultur eine öffentliche Veranstaltung statt: Vortrag, Ausstellung & Rundgang „Händler, Helden, Frauenrechtlerinnen – Reckendorf und seine jüdische Bevölkerung“. Wo? Haus der Kultur – Ehemalige Synagoge – Ahornweg 2 in 96182 Reckendof.

Prof. Dr. Andreas Dornheim trägt aus seinen Recherchen zu jüdischen Persönlichkeiten aus Reckendorf vor. Andreas Dornheim ist promovierter Sozial- und Kulturwissenschaftler sowie Historiker. Er ist Apl. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und fungiert als Gutachter des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen der Aufarbeitung der Geschichte des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in der NS-Zeit. Weitere Forschungsschwerpunkte sind: Sozial- und Kulturgeschichte des Adels, Geschichte der Jugendbewegung, Milieugeschichte sowie Unternehmensgeschichte (u. a. zur chemischen Industrie und zur fränkischen Textilindustrie). Seit 2015 übt er das Ehrenamt des Heimatpflegers der Stadt Bamberg mit sehr viel Engagement aus und berät die Stadt bei bedeutsamen Angelegenheiten der Heimatpflege, insbesondere beim Vollzug des Bayerischen Denkmalschutzgesetztes und bei Fragen des Planungs- und Bauwesens.

Mit den Biografien bedeutender jüdischer Persönlichkeiten soll die Identität mit der Ortschaft und der Stolz auf seine früher hier wohnenden Familien gestärkt werden. Von hier stammen sehr viele jüdische Unternehmer (Entrepreneurs), Persönlichkeiten, wie Pioniere, Bankiers, Mäzene und Kunstschaffende – „The Reckendorfer“, die in Deutschland vernetzt waren und zur Landesentwicklung u.a. in New York und Kalifornien beigetragen haben. Es soll auch an die während des Dritten Reiches aus Reckendorf stammenden und ermordeten Juden und deren Kinder erinnert werden. Ein beeindruckender Judenfriedhof kann nach Anmeldung besichtigt werden.

Ein musikalischer Beitrag trägt zum würdigen Rahmen der Veranstaltung bei. Im Hauptraum der „Ehemaligen Synagoge – Haus der Kultur“ werden Tafeln mit beispielhaften Biografien von jüdischen Persönlichkeiten ausgestellt, die Ihre Wurzeln in Reckendorf haben.

Ein historischer Rundweg „Auf jüdischen Spuren“ wurde erarbeitet und führt zu den ehemaligen jüdischen Häusern im Ort. Der Rundweg ist auch auf der Internetseite der Gemeinde Reckendorf zu finden: www.reckendorf.de. Zusätzlich können Besucher die sehenswerte „Genisa-Ausstellung“ in der Frauenempore besichtigen. Die dort ausgestellte „jüdische Jungenhose“ wurde zu einem der 100 Heimatschätze des Freistaats Bayern gekürt.

Reckendorf liegt idyllisch am Rande des Naturparks Haßberge und ist durch seine Bahnstation Einsteigepunkt für Wanderer und Fahrradausflügler. Eine hervorragende Gastronomie und traditionsreiche Brauereien sorgen für das leibliche Wohl.