Feuerwehr-Ehrungsabend der Städtischen Wehren in Forchheim
Die Wehren der Stadt Forchheim, inklusive aller Ortsteilfeuerwehren, trafen sich am vergangenen Freitagabend zum alljährlichen Ehrungsabend im Forchheimer Rathaus. Insgesamt wurden zwölf langjährige aktive Feuerwehrleute der Wehren aus Burk und Kersbach für 25jährigen aktiven Feuerwehrdienst geehrt.
Bernhard Stark (42) von der Feuerwehr Burk ist einer von insgesamt zwölf Geehrten, die im Rahmen des Feuerwehrehrungsabends der Städtischen Wehren von Forchheim am vergangenen Freitagabend im historischen Forchheimer Rathaussaal mit der Ehrennadel für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet wurde. Stark erinnert sich noch gut an die Anfänge seiner Feuerwehrlaufbahn. „Mit 16 Jahren bin ich in die Jugendfeuerwehr, mit 18 dann in die aktive Mannschaft“, so Stark. An Ausbildung hat Stark neben dem Truppmannlehrgang, seine Atemschutzausbildung und den Maschinistenlehrgang erfolgreich absolviert. Mit dem Leistungsabzeichen „Rot/Gold“ hat er das höchste Leistungsabzeichen, dass es im aktiven Feuerwehrdienst zu bekommen gibt, auch erreicht. „Auch wenn wir in Burk eine relativ kleine Feuerwehr sind, werden wir immer wieder zu spektakulären Einsätzen gerufen“, erzählt Start. So war er vor Kurzem beim Großbrand in Oesdorf, oder auch beim Brand in der Wiesentstraße in Forchheim in diesem Jahr eingesetzt.
„Eine Feuerwehr hält sich – so könnte man es ausdrücken – dadurch über Wasser, dass sie andere, die dieses brauchen, zur rechten Zeit unter Wasser setzt“, so Stadtbrandinspektor Jürgen Mittermeier in seiner Rede. Die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehrwehren – aus momentaner Sicht – wertete Mittermeier alles andere als rosig. Die momentanen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen würden die Arbeit in einer Freiwilligen Feuerwehr erschweren, so der Stadtbrandinspektor. Zwar gebe es genügend junge Menschen, die einen freiwilligen Dienst in einer Feuerwehr ausführen könnten, doch das Interesse am Helfen gehe zurück. Vielfache Angebote und entsprechender finanzieller Freiraum würden dazu beitragen, die Freizeit ohne sozialen freiwilligen Aufwand zu gestalten.
„Eigentlich sollte es für jeden eine Ehre sein, das persönliche Know How der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen“, so Mittermeier. Vielmehr sei es aber momentan so, dass man versuche den größtmöglichen wirtschaftlichen Vorteil zu erreichen, das Interesse seinen Mitmenschen zur Seite zu stehen, sinke. Ein Nebenjob zum Beispiel bringe finanzielle Vorteile, der aktive Feuerwehrdienst nur unruhige Nächte, schreckliche Bilder und viel Arbeit; einen Dank dafür bekomme man selten.
Für die Einstellung der Gesellschaft gegenüber ihrer Feuerwehr gelte nicht mehr die Losung: „Einer für alle – alle für einen“, sondern „Jeder für sich – und der Staat für alle Nöte des Anderen“, so der Feuerwehrler. Es bestehe heute die ernste Gefahr, dass aus schlichter egoistischer Bequemlichkeit jede Verantwortung für das Wohlergehen des Gemeinwesens auf den Staat, die Kommunen und auf anonyme Organisationen abgeschoben werde, so der Stadtbrandinspektor.
Das Bestehen von so mancher Freiwilligen Feuerwehr hänge davon ab, ob man die Jugendlichen von der Mattscheibe und vom Computer wegbekomme. Liegt es an den jungen Bürgern unserer Gesellschaft, oder spielen andere Faktoren eine Rolle?, hinterfragte Mittermeier kritisch. Genau könne man diese Frage nicht beantworten; sicherlich liege es am Wandel der Zeit, an den modernen Medien, an den unendlichen Freizeitangeboten, aber auch an einer falschen Wertweitergabe von Eltern an ihre Kinder und dem Vorleben des Mitbürgers in unserer Gesellschaft.
Die momentane Einstellung: „Einen Wert hat etwas nur, wo ich einen vergleichbaren Gegenwert bekomme“, so der Stadtbrandinspektor. Der vergleichbare Gegenwert könnte aber auch Kameradschaft und Gemeinsinn sein; doch diese Dinge seien schwer vermittelbar; besonders dann wenn diese in der Gesellschaft nicht vorgelebt würden. Zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft müsse eine bestimmte Anzahl an Feuerwehrleuten vorgehalten werden; momentan in Forchheim kein Problem, aber wie sieht es in zehn bis 15 Jahren aus? Eine Frage die sich nicht nur die Hilfsorganisationen, sondern auch die politisch Verantwortlichen stellen müssten. Hier müssten jetzt entsprechend die Weichen gestellt werden, forderte der SBI. Ob eine bereits diskutierte Maßnahme das Dienstalter auf 67 Jahre zu erhöhen eine geeignete Maßnahme dafür sei, bleibe aber offen.
Insgesamt konnten an diesem Abend zwölf aktive Feuerwehrleute für ihren Dienst am Nächsten durch Kreisbrandrat Reinhard Polster, Oberbürgermeister Franz Stumpf, SBI Jürgen Mittermeier und stellvertretender Landrat Georg Lang für ihre 25jährige aktive Dienstzeit ehren. Dies sind Klaus Hoffmann, Hans Hofmann, Lothar Kern, Gerhard Nögel, Reinhold Zametzer (alle Freiwillige Feuerwehr Kersbach), sowie Michael Dorner, Günther Dotterweich, Frank Gareus, Bernhard Stark, Holger Welker, Matthias Wölker und Norbert Gößwein (alle Freiwillige Feuerwehr Burk).
Musikalisch umrahmt wurde der Ehrungsabend durch die Feuerwehrkapelle der Forchheimer Stadtwehr. Bernhard Stark jedenfalls hat seinen damaligen Schritt, nämlich einer Freiwilligen Feuerwehr beizutreten nie bereut. Inzwischen ist sein Sohn nun auch in die Fußstapfen des Vaters getreten; er ist mit zwölf Jahren nun der Burker Jugendfeuerwehr beigetreten.
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