Stimmung in Forchheimer Wirtschaft aufgehellt Trendauswertung IHK-Gremium Forchheim

Dr. Michael Waasner, Vizepräsident der IHK für Oberfranken Bayreuth
Dr. Michael Waasner, Vizepräsident der IHK für Oberfranken Bayreuth

Die Wirtschaft aus Stadt und Landkreis Forchheim berichtet in der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth von einer verbesserten konjunkturellen Situation. Die aktuelle Geschäftslage schwenkt deutlich in den positiven Saldo und auch die Geschäftserwartungen an die anstehenden Monate schaffen den Turnaround. „Insgesamt hat sich die Stimmung in der Forchheimer Wirtschaft über den Sommer stark aufgehellt und auch die Erwartungen profitieren davon. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herausforderungen für Wirtschaft und auch Politik in den nächsten Monaten immens sind“, so IHK-Vizepräsident Dr. Michael Waasner, der auch Vorsitzender des IHK-Gremiums Forchheim ist. Der Konjunkturklimaindex für die Wirtschaftsregion Forchheim springt um 31 Zähler auf 115 Punkte.

Ein weitgehend reibungsloser Geschäftsbetrieb ohne große Einschränkungen durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschert der Forchheimer Wirtschaft eine gute Ausgangsposition für den Herbst. Nur noch ein Fünftel der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer geben eine schlechte Geschäftslage zu Protokoll. 41 Prozent sind mit der aktuellen Situation zufrieden und berichten von einer guten Lage, die weiteren 39 Prozent stufen ihre Lage befriedigend ein. In Folge der besseren Geschäftslage steigt auch die Kapazitätsauslastung der befragten Firmen deutlich. Vor allem der Anteil der Betriebe, die eine volle Auslastung vermelden, erhöht sich merklich. „Die Geschäftslage hat sich in Forchheim über den Sommer sehr positiv entwickelt, die Einschätzungen sind jetzt wieder so gut wie vor der Pandemie im Januar 2020. Dennoch kämpfen auch weiterhin viele Betriebe mit den Folgen der Maßnahmen zur Pandemiebewältigung“, so der Gremiumsvorsitzende. „Hinzu kommen eine schlechte Versorgung mit Rohstoffen und Vorprodukten, stark steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie ein zunehmender Mangel an Arbeitskräften. Diese Faktoren nehmen der Wirtschaft immer mehr Handlungsspielraum. Hier ist auch die Politik gefragt“, mahnt Dr. Waasner.

Verhaltener Optimismus bei den Erwartungen

Beim Blick auf die anstehenden Monate wird den Betrieben aus Stadt und Landkreis nicht bange. Groß sind die Herausforderungen rund um angespannte Lieferketten, steigende Preise und einer zurückhaltenden Konsumnachfrage der Bundesbürger. Dennoch soll es in den nächsten Monaten im Saldo leicht bergauf gehen. Vor allem der Anteil negativer Prognoseeinschätzungen geht im Vergleich zur Frühjahrsumfrage stark zurück. Nur noch 13 Prozent sind der Meinung, dass sich ihre Geschäftslage in den kommenden Monaten verschlechtern wird. Dieser Wert ist um 19 Prozentpunkte niedriger als noch im Mai.

22 Prozent der Befragten blicken hingegen zuversichtlich in die Zukunft und kalkulieren mit einer Verbesserung der Betriebslage. Die weiteren knapp zwei Drittel gehen hingegen von keiner nennenswerten Veränderung ihrer Situation aus. „Mein dringlicher Appell geht an die Politik, jetzt nicht weitere Belastungen für die Wirtschaft zu beschließen. Ungebremster Preisanstieg bei Rohstoffen und Energie sind für einen Industriestandort auf Dauer nicht zu stemmen“, so die Forderung des Gremiumsvorsitzenden.

Nachholeffekte auf dem Arbeitsmarkt erwartet

Weiterhin im Tenor leicht positiv sind die Planungen der befragten Unternehmen bezüglich ihrer Investitionstätigkeit. Rund zwei Drittel wollen ihr Investitionsniveau halten und sogar weiter ausbauen. Nur noch wenige Unternehmen planen keine Investitionen. Große Impulse sind zudem auf dem Arbeitsmarkt zu erwarten. Ein Fünftel der Betriebe rechnet mit zusätzlichen Einstellungen in den nächsten Wochen und Monaten. „Der Arbeitsmarkt zieht in unserer Region wieder spürbar an, das konnte man über die letzten Monate bereits beobachten. Weiteres Wachstum ist aber nur zu erwarten, wenn auch die gesuchten Fachkräfte zur Verfügung stehen. Viele Branchen haben massive Probleme, offene Stellen neu zu besetzen“, so Dr. Waasner. Der Fachkräftemangel sei eine große Herausforderung für die Wirtschaft.