Die Bayreuther „Stadtgespräche“ starten wieder
Thema am 3.11.2021: Die letzten Juden der arabischen Welt? Jüdisches Leben in Marokko und Tunesien
Mit den arabisch-israelischen Kriegen fand die lange jüdische Geschichte in der arabischen Welt ein plötzliches Ende. Eine Ausnahme bilden hier die Maghreb-Länder. Der Stadtgesprächs-Vortrag am Mittwoch, 3.11.2021, von Prof. Dr. Johannes Becke vom Ben-Gurion-Lehrstuhl für Israel- und Nahoststudien an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg skizziert die Entwicklung des jüdischen Lebens in Nordafrika seit den arabisch-israelischen Kriegen. Denn von der nordafrikanisch-jüdischen Geschichte gehen weiterhin wichtige Impulse für die jüdisch-muslimischen und die arabisch-israelischen Beziehungen aus.
- Zutritt zum Vortrag nur für geimpfte, genesene oder negativ PCR-getestete Gäste (3G plus-Konzept)!
- Thema: Die letzten Juden der arabischen Welt? Jüdisches Leben in Marokko und Tunesien
- Referent: Prof. Dr. Johannes Becke, Ben-Gurion-Lehrstuhl für Israel- und Nahoststudien, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg
- Datum / Uhrzeit: Mittwoch, 3. November 2021, ab 18 Uhr
- Ort: Iwalewahaus, Ecke Wölfelstraße / Münzgasse, in 95444 Bayreuth
Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen! Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.
Achtung! 3G plus-Kontrolle heißt, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Nachweise dabei haben müssen!
Anmeldungen bitte per E-Mail an: katrin.lautner@uni-bayreuth.de
Zum Vortrag
Mit den arabisch-israelischen Kriegen fand die lange jüdische Geschichte in der arabischen Welt ein plötzliches Ende: Nach Jahrzehnten von Flucht, Vertreibung und Auswanderung bleiben von den jüdischen Gemeinden im Irak, Syrien oder Ägypten fast nur noch Friedhöfe und verlassene Synagogen. Die Maghreb-Länder bilden hier eine Ausnahme: In Marokko und Tunesien gibt es noch kleine jüdische Gemeinden – und in Marokko ist das jüdische Kulturerbe seit 2011 sogar in die Landesverfassung eingeschrieben. Der Stadtgesprächs-Vortrag skizziert die Entwicklung des jüdischen Lebens in Nordafrika seit den arabisch-israelischen Kriegen: Während das maghrebinisch-jüdische Kulturerbe inzwischen vor allem außerhalb der Region gepflegt wird (insbesondere in Frankreich und Israel), gehen von der nordafrikanisch-jüdischen Geschichte weiterhin wichtige Impulse für die jüdisch-muslimischen und die arabisch-israelischen Beziehungen aus.
Zum Referenten
Prof. Dr. Johannes Becke ist Professor für Israel- und Nahoststudien an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg. Seine Forschungsprojekte und Publikationen umfassen den Bereich der Vergleichenden Politikwissenschaft Israels und des Nahen Ostens mit Forschungsschwerpunkten zu Nationalismus, Staatsentstehung und den arabisch-israelischen Beziehungen. Johannes Becke studierte Politikwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Universität Kairo und der University of Illinois. Nach seiner Promotion an der Freien Universität Berlin (2014) forschte er als Postdoctoral Fellow an der Universität Oxford. Im Anschluss an seine Juniorprofessur an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg wurde Johannes Becke 2020 auf die W2-Professur für Israel- und Nahoststudien berufen. Er leitet die Forschungsgruppe „Gathering the Dispersed. State Evasion and State-Making in Modern Jewish, Kurdish, and Berber History” (gefördert von der Volkswagenstiftung, angesiedelt am Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien). Der Referent ist Mitherausgeber der Reihe Israel-Studien (Wallstein-Verlag), in der 2020 der Sammelband Israel-Studien: Geschichte, Methoden, Paradigmen erschien (herausgegeben von Johannes Becke, Michael Brenner und Daniel Mahla). Sein Buch „The Land Beyond the Border: State Formation and Territorial Expansion in Syria, Morocco, and Israel“ erscheint 2021 bei State University of New York Press.
Die Bayreuther Stadtgespräche…
sind eine Veranstaltungsreihe der Universität Bayreuth, die es seit 2014 gibt. Regelmäßig, jeweils am ersten Mittwoch des Monats, findet ab 18 Uhr ein Vortrag mit wechselnden Referentinnen und/oder Referenten zu spannenden, aktuellen Themen im Iwalewahaus statt. Die Vorträge stehen allen Bürgerinnen und Bürgern offen, der Eintritt ist kostenlos. Die Referentinnen und/oder Referenten kommen abwechselnd von der Universität Bayreuth, anderen Universitäten oder Instituten oder aus der (Hochschul-)Politik. So sollen aktuelle (hochschul-)politische Themen sowie Themen, die die Wissenschaft oder die Bürgerinnen und Bürger derzeit beschäftigen, aufgegriffen und auch für fachfremde (Nicht-)Wissenschaftler verständlich veranschaulicht und diskutiert werden. Die Vorträge werden von der Universität Bayreuth gemeinsam mit dem Universitätsverein Bayreuth e.V. und mit Unterstützung des Universitäts-Forums Bayreuth – Kollegium Bayreuther Universitätsprofessoren i.R. organisiert.
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