IG Metall Bamberg: „Zukunftsmusik statt Streichkonzerte bei Valeo-FTE in Ebern“

Pressestatement der IG Metall Bamberg:

Kompetenzen vor Ort für andere Märkte zu nutzen. Wenn die Elektromobilität mit weniger Wertschöpfung unsere Arbeitsplätze bedroht, unsere Produkte dann auch noch verlagert werden und nicht mal groß darüber diskutiert wird neue Technologien an den deutschen Standorten zu lokalisieren, bleibt für die Beschäftigten wenig Perspektive. Das wollen Betriebsrat, IG Metall und die Beschäftigten nicht so einfach hinnehmen.

Unter dem Motto: „Zukunftsmusik statt Streichkonzert“ haben wir vorgestern die Aufsichtsratssitzung mit einem stillen Protest begleitet. Die Arbeitnehmervertreter haben dort ihre Sorge erklärt und eine Zukunft für den Standort Ebern eingefordert. Bei den Beschäftigten herrscht hohe Unsicherheit und Zukunftsangst, dem wollen wir gemeinsam mit Betriebsrat und IG Metall entgegentreten. Es braucht Perspektiven und Orientierung anstatt Streichkonzerte und Verlagerungen. Gerade in der Entwicklung sollen jetzt in Ebern Arbeitsplätze verlagert werden. Dies darf so nicht weitergehen, denn die Entwicklung von heute ist die Produktion von morgen.

IG Metall und Betriebsräte befürchten früher oder später weitere Auswirkungen. Der Wandel der Automobilindustrie wird ohne Forschung und Entwicklung schwer zu gestalten sein. Die Weichen für die Beschäftigungssituation in Ebern in den nächsten Jahren werden heute gestellt. Die Entscheidungen für sichere Industriearbeitsplätze von morgen in der Region werden heute getroffen.

Deshalb hat sich der Betriebsrat in mehreren Abteilungsversammlungen die Ideen und Gedanken der Beschäftigten aus der Entwicklung, vom Versuchsmechaniker bis zum Softwareingenieur, eingeholt. Über einen Arbeitnehmerinnovations-Prozess nehmen es die Arbeitnehmervertreter ein Stück weit selbst in die Hand. Es sollen Möglichkeiten den Standort zukunftssicher aufzustellen erarbeitet und geprüft werden. Dabei unterstützt als Sachverständiger Dr. Martin Schwarz-Kocher vom IMU Institut.

Betriebsrat und IG Metall vermissen derzeit eine zukunftsfähige Strategie für das Unternehmen, jeder einzelne Arbeitsplatz der verloren geht ist ein Verlust für die Region Ebern. Die komplette Arbeitnehmervertretung setzt sich für eine Zukunftsvereinbarung ein. In dieser müssen Konzepte, Produkte und Technologien für den Standort Ebern festgelegt werden. Die ersten Gespräche finden noch im November statt. Wir werden nach dem lateinischen valeo – kräftig, stark sein, in die Gespräche gehen.

Nicht nur innerhalb des Werksgeländes gibt es großes Interesse an einem funktionierenden Industriestandort, wir werden die Stadt Ebern, den Landkreis Hassberge und weitere Interessensvertreter an einen Tisch bringen.