Bayreuth: Empörung über die Entscheidung des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit
OB Dr. Hohl: „Das ist ein Affront gegenüber Bayreuth und den Mitarbeitern der hiesigen Niederlassung”
Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl bezeichnet die Entscheidung des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit (BA)„als Affront gegenüber der Bezirkshauptstadt Bayreuth und gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der hiesigen BA-Niederlassung“. Der Vorstand der BA gab am vergangenen Freitag bekannt, den Sitz der fusionierten Bundesagenturen Bayreuth und Hof – abweichend von den ursprünglichen Planungen, die Bayreuth als Sitz vorsahen – nach Hof zu legen.
Für Dr. Hohl zeichnet sich dabei ab, dass ausgerechnet durch die Bundesagentur wieder einmal eine Frau im direkten Wettbewerb mit einem männlichen Kollegen benachteiligt werde. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Bayreuther BA-Niederlassung Brigitte Glos habe mit ihrem Team eine beeindruckende Leistungsbilanz vorzuweisen, mit der sie vermutlich bayernweit einen der vorderen Plätze einnehmen dürfte. „Ein solcher Erfolg sollte durch Stärkung ihrer Einheit belohnt und nicht durch das avisierte Wegrationalisieren ihres Arbeitsplatzes bestraft werden“, so Dr. Hohl.
Auch ansonsten sprächen kaum überzeugende Argumente für diese Entscheidung, so der Oberbürgermeister. Der Erfolg der BA vor Ort hänge von der guten gesellschaftlichen Vernetzung seiner Führungskräfte ab. Bayreuth biete hierfür eine hervorragende Plattform, da sich alle für den Arbeitsmarkt wichtigen Organisationen hier befinden. Dies wurde in Bayreuth engagiert und mit hervorragendem Ergebnis genutzt. Die Führung des BA-Bezirks von Hof aus bedeute demgegenüber längere Wege, Fahrkilometer und Reisekosten. Sie würde auch zu Lasten der persönlichen Präsenz in Bayreuth gehen und damit Effizienzeinbußen bedeuten. „Es ist interessant, dass dem Vernehmen nach genau dieses Argument die Entscheidung für Coburg trägt, für Bayreuth aber nicht wirken soll“, zeigt sich Dr. Hohl verärgert. Auch strukturpolitisch könne die Auswahl nicht begründet werden, dafür sei die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze wohl deutlich zu klein. Es gehe um die Stellen des Vorsitzenden der Geschäftsführung und seines direkten Stabes.
OB Dr. Hohl hatte im Vorfeld der Entscheidung eben diese Argumente an den Leiter der Regionaldirektion Bayern geschrieben. Für die jetzt getroffene abweichende Auswahl hat er kein Verständnis: „Mir erscheint die getroffene Entscheidung willkürlich und sachfremd. Der Kurs wurde völlig verändert. Diese Entwicklung hätte die vorherige Anhörung der betroffenen Agenturleiter und wohl auch der Standort-OBs erforderlich gemacht, jedenfalls wäre sie sachdienlich gewesen. Wir hätten uns dann austauschen und abstimmen können. Das ist leider nicht erfolgt.“ Hohl hat den BA-Vorstandsvorsitzenden Weise gebeten, den Vorstandsbeschluss gründlich zu überprüfen.
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