Online-Veranstaltung des Kulmbacher KErn „Handel(n) rettet Lebensmittel“
12 Millionen Tonnen ungenutzter Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr entsorgt. Um dem entgegenzuwirken veranstaltete am 06. Oktober das Kompetenzzentrum für Ernährung im Rahmen der Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ die Online-Veranstaltung „Handeln(n) rettet Lebensmittel“. Im Rahmen der Veranstaltung wurden neue Methoden zur Rettung von Lebensmitteln vonseiten innovativer Unternehmen und Start-ups vorgestellt sowie weitere Möglichkeiten zur Steigerung der Nachhaltigkeit diskutiert.
Sowohl Online-Veranstaltung als auch Aktionswoche stehen im Zeichen der „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“, deren Ziel es ist, die Lebensmittelabfälle in Deutschland bis 2030 zu halbieren. Denn durch Produktion, Verarbeitung und den Transport der letztlich ungenutzten Lebensmitteln werden nicht nur wertvolle Ressourcen wie Wasser und Energie verbraucht, sondern auch Treibhausgase freigesetzt. Durch eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle auf die Hälfte könnten so ca. sechs Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgas-Emissionen in Deutschland jährlich eingespart werden.
Der Handel kann dabei einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Menge weggeworfener Lebensmittel entlang der Lebensmittelversorgungskette leisten. So wird bereits seit Jahren erfolgreich daran gearbeitet, Lebensmittelverschwendung im eigenen Verantwortungsbereich möglichst gering zu halten. Schlüssel hierfür ist das verstärkte Ausschöpfen bestehender Optimierungspotenziale in den eigenen Betrieben und Märkten.
Doch gleichzeitig steckt auch an den Schnittstellen zu Verbrauchern sowie zu Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung enormes Potenzial zum Setzen positiver Impulse in Richtung Nachhaltigkeit. So kann der Handelssektor beispielsweise die Lebensmittelabfälle im vorgelagerten Bereich durch Qualitätsansprüche und Retouren oder im Konsumbereich durch entsprechende Kaufanreize beeinflussen.
Die Online-Veranstaltung „Handel(n) rettet Lebensmittel“ des Kompetenzzentrum für Ernährung erzielte dabei eine hohe Resonanz. Teilnehmer waren unterschiedlichste Unternehmen und Start-ups, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben Lebensmittelabfälle zu vermeiden oder in anderer Hinsicht nutzbar zu machen. Vom Zero-Waste Bier über krummes Gemüse in der Bio-Kiste bis hin zu Künstlicher Intelligenz: die Bandbreite der während der Veranstaltung aufgezeigten Lösungsansätze zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist enorm. Gleichzeitig wurden im Austausch der verschiedenen Akteure noch weitere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sowie konkrete Schritte in Richtung mehr Nachhaltigkeit angestoßen. Die Veranstaltung zeigte auf diese Weise vielfältige Handlungsoptionen für eine Transformation zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem auf, welche auch als Vorbild für andere Akteure dienen und zum Handeln animieren sollen. Daran anknüpfend wurde auf die Ideenwerkstatt des KErn, die noch bis zum 31.12.2021 läuft, als zentrale Plattform für innovative Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung verwiesen, während die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltung mit einem überaus positiven und motivierten Blick in die Zukunft blicken.
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