Lehrerbildung: Die zukunftsträchtigste Investition
(UBT) Der Lehrstuhl Didaktik der Biologie an der Universität Bayreuth hat sich bei der jüngsten Ausschreibung der EU-Kommission zum „Inquiry-Based Learning“ durchgesetzt. Bis Mitte Januar hatten die umfangreichen Anträge eingereicht werden müssen, der Bayreuther Beitrag „The Pathway to Inquiry-Based Science-Teaching“ hat dabei den Zuschlag bekommen. Der Lehrstuhl Didaktik der Biologie wird daher in den kommenden drei Jahren nicht über mangelnde Arbeit klagen dürfen: Professor Dr. Franz Bogner und sein Team werden das Konsortium aus 24 Partnern leiten und den Einsatz eines Finanzvolumens in Höhe von 3,5 Millionen Euro koordinieren.
Von den 3,5 Millionen Euro des Finanztopfs des Projektes werden rund 450.000 Euro direkt an der Universität Bayreuth eingesetzt. Mindestens zwei Doktoranden werden die inhaltlichen Arbeiten des Projektes vorantreiben. Ziel ist eine intensivere Koordination der Lehrerbildung, die ganz bewusst auch Kooperation zwischen universitärer und schulischer Lehrerbildung einbeziehen wird. Nicht nur, dass in Europa unterschiedlichste Ausbildungssysteme vorhanden sind – allein drei verschiedene Bundeslandsysteme in Deutschland sind im Forschungs-projekt involviert. Auch die handwerkliche Vorbereitung für den Lehrerberuf ist höchst verschieden: Vom Sprung ins kalte Wasser, also vom Examen unmittelbar in den Lehreralltag (wie in Finnland oder Griechenland), über informelle Betreuungsangebote(wie in den Niederlanden) bis zu strikt regulierten Ansätzen wie dem obligatorischen zweijährigen Vorbereitungsdienst in Bayern finden sich in Europa grundverschiedene Systeme. „Natürlich hat jedes System seine Vorteile, schließlich sind diese über Jahrzehnte gewachsen“, so Professor Dr. Bogner. „Dennoch sollte man besser voneinander lernen und dadurch auch die Einzelsysteme weiter optimieren. Die Vielfalt hat ihre Stärken bewiesen, dennoch soll das neue Projekt weitere Entwicklungen fördern, schließlich begeistern sich derzeit im internationalen Vergleich in Europa viel zu wenige junge Menschen für den MINT-Bereich: Das muss sich ändern.“
„Inquiry-Based Learning“ war zum dritten Mal von der EU-Kommission ausgeschrieben gewesen. Mit dem Erfolg von EU-PATHWAY hat das Bayreuther Z-MNU (Zentrum zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts) nunmehr schon zum zweiten Mal die Ausschreibung für Bayreuth entschieden: 2009 hatte Professor Dr. Peter Baptist mit seinem Mathematik-Projekt Fibonacci die zweite Ausschreibung nach Bayreuth geholt. Bogner: „Dass wir nun zwei von drei Ausschreibungen nach Bayreuth geholt haben, zeigt die starke Forschungsstellung Bayreuths innerhalb Europas.“
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