Bamberger Kreis-Grüne zum Thema "Gigaliner": "Dieser Feldversuch ist ein Fehlversuch"

Gigaliner werden auch in Stadt und Landkreis Bamberg getestet

Die Grünen hatten in Person des Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Thomas Mütze die Staatsregierung gefragt, nun ist es amtlich: Auch im Landkreis und der Stadt Bamberg wird der groß angelegte Feldversuch mit den Gigaliner stattfinden. Betroffen sein werden sowohl die Autobahnen 70 und 73, aber auch zahlreiche Bundes- und Staatsstraßen. In Bamberg selbst stehen unter anderem die Hafenstraße, die Hallstadter Straße, die Gutenbergstraße oder der Margaretendamm auf der Liste der Teststrecken, während etwa im südlichen Landkreis von Pommersfelden kommend die Bundesstraßen 22 und 505 demnächst von den Gigalinern befahren werden.

„Dieser Feldversuch geht genau in die falsche Richtung,“ sagte dazu der grüne Landkreisvorsitzende Andreas Lösche, „wir wollen den Güterverkehr nicht noch mehr von der Schiene auf die Straße verlagern.“ Eine Einschätzung, die auch vom Umweltbundesamt geteilt wird. Dieses hatte schon vor Jahren davor gewarnt, den Schwerlastverkehr auf den Straßen auszuweiten.

In Reihen der Grünen fürchtet man um die Verkehrssicherheit, denn mit 25 Metern sei die Überlänge der riesigen LKW für alle Verkehrsteilnehmer ungewohnt und damit äußerst gefährlich.

Gleichzeitig sei die Infrastruktur bedroht, Kreisrat Bernd Fricke weiß sich dabei selbst mit dem ADAC einig: „Die Schäden, die diese Monster-Trucks mit ihrem Gewicht von bis zu 44 Tonnen an Straßen und Brücken anrichten, sind kaum abzusehen.“ Bayern hätte dem Vorbild Baden-Württembergs folgen und nicht an dem Testversuch teilnehmen sollen. „Es kann nicht sein, dass die Staatsregierung mögliche zusätzliche Schäden an unserer Verkehrsinfrastruktur in Kauf nimmt, während die Kommunen immer weniger Geld für den Erhalt von Straßen und Brücken zur Verfügung haben,“ monierte Stadtrat Peter Gack.

Für die Grünen bleibt es daher bei der Ablehnung der Gigaliner. „Dieser Feldversuch ist schon jetzt ein Fehlversuch,“ fasste Andreas Lösche die Kritik seiner Partei an der Staatsregierung und der Bundesregierung zusammen. Es dürfe nicht sein, dass das Gemeinwohl dem Interesse einiger weniger Großspediteure untergeordnet werde.

(Anmerkung der Redaktion: Siehe dazu auch http://www.welt.de/motor/article13462746/Autobahnbruecken-am-Rand-der-Belastbarkeit.html)