Erzbischof Schick weiht drei Diakone zu Priestern

„Die Berufung zum zölibatären Priestersein ist ein Geschenk“

„Wir müssen den priesterlichen Dienst zuerst als Geschenk verstehen“, sagte Erzbischof Ludwig Schick bei der Priesterweihe von drei Diakonen am 26. Juni 2010 im Bamberger Dom. Sowohl die Weihekandidaten selbst als auch ihre Angehörigen und die ganze Kirche dürfen sich bei einer Priesterweihe beschenkt wissen. Jesus Christus, der gute Hirte, berufe zum priesterlichen Dienst, um die Menschen mit der Feier der Sakramente, der Verkündigung der Frohen Botschaft und der seelsorglichen Begleitung zu bereichern.

Der Zölibat gehöre zum Wesen der Kirche dazu, die die Aufgabe habe, die Menschen zum Himmel zu führen. „Er ist ein Stachel im Fleisch der Menschheit und muss es sein, damit sie nicht Gott und den Himmel vergisst und sich um sich selbst dreht“. Er sei Zeichen und Zeugnis dafür, dass Gott, Jesus Christus und die Frohe Botschaft so wertvoll seien, dass man auch auf die wertvollen Gaben Ehe und Familie verzichten könne. In dieser Lebensweise, die täglich angenommen und bejaht werden müsse, werde der Priester froh und könne segensreich wirken.

Priesterliches Leben sei Gemeinschaft mit Jesus Christus und den Menschen und dazu da, Gemeinschaft mit Gott und untereinander zu ermöglichen. Dafür sei die tägliche Eucharistiefeier, die Schriftmeditation und das tägliche Gespräch mit Jesus auf Du-und-Du unabdingbar. Wer das tue, werde spüren, dass er vom guten Hirten umsorgt, geliebt und geführt werde. Er könne auch das Schwere im priesterlichen Leben annehmen und tragen.

Gemeinschaft mit den Menschen müsse durch gute Beziehungen zu den Mitbrüdern, zur eigenen Familie und zu Freunden gepflegt werden. Der Erzbischof wies die Weihekandidaten auch darauf hin, Leib und Geist gesund zu erhalten, sich Zeiten der Ruhe und Erholung zu gönnen, Nähe und Distanz zu den Menschen und allen Dingen gut zu regulieren. „So gelingt das priesterliche Leben und bringt Segen“. Der Erzbischof bat die Gläubigen für Priesternachwuchs zu beten, „den wir in der Kirche so sehr brauchen“.

Die drei Neupriester sind: Hans-MichaelDinkel (*13.4.1961, Lichtenfels), zuletzt im pastoralen Dienst in Bamberg/St. Heinrich, Dieter Hinz (*19.10.1967, Essen), zuletzt im pastoralen Dienst in Nürnberg/Herz Jesu, und Florian Stark (*12.04.1983, Erlangen-Dechsendorf), zuletzt im pastoralen Dienst in St. Jakobus in Burgwindheim.

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  1. Anna-Marie sagt:

    “Die Berufung zum zölibatären Priestersein ist ein Geschenk”
    … wohl nur für den, der zu BEIDEM berufen ist. Aber was ist mit dem, der nur zum Priester berufen ist? Jesus selber beruft wohl nur zum Priester-Sein, denn keiner seiner Apostel war zölibatär, und Jesus selber hat nie Ehelosigkeit von seinen Jüngern gefordert. Priestern große Pfarreiengemeinschaften mit oft über 10.000 Katholiken aufzuladen und ihnen dann noch zu erzählen, wie schön die zölibatäre Einsamkeit sei, statt ihnen die rückenstärkende Gemeinschaft mit einer Ehepartnerin zu erlauben, gemäß Gen 2,18, das ist in meinen Augen blanker Hohn und zutiefst unchristlich und eine reine un-jesuanische Erfindung der Kirche, theologisch nicht haltbar.