Bayreuth: Tag des Friedhofs in Bayreuth am 19. September 2021

Symbolbild Religion

Tag des Friedhofs in Bayreuth am 19.09.2021. Foto: Privat

Bayreuth –  Auf dem Gebiet des Bayreuther Stadtfriedhof werden am bundesweiten Tag des Friedhofs, den 19. September 2021, Geschichte und Gegenwart des Stadtfriedhofs einerseits, sowie individuelle Fragen zu den letzten Dingen andererseits im Mittelpunkt stehen. Zu den verschiedenen Angeboten und Veranstaltungen an diesem Tag gehören Informationen zu Bestattungsformen eines örtlichen Bestatters bzw. eines Steinmetzbetriebs und ein Büchertisch zu Vorsorgethemen und Themen des dritten Lebensabschnittes. Herzstück des Tages ist die Ausstellung ‚Immaterielles Erbe Friedhofskultur‘, die zuvor nur in Kassel und Berlin zu sehen war. Sie kommt mit dem Ausstellungsort Bayreuth erstmals nach Bayern und verbleibt auf dem Stadtfriedhof bis zum 15. Oktober 2021 um dann auf den Friedhof in St. Georgen für weitere zwei Wochen zu stehen. Der Eintritt ist frei. Die Friedhofskultur in Deutschland ist immaterielles Kulturerbe. Auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission hat im März 2020 die Kultusministerkonferenz die Aufnahme in das „Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes“ beschlossen. Weltweit besonders ist in unserer Friedhofskultur, dass wir die Gräber in Parklandschaften einbetten und sie als kleine Gärten der Erinnerung gestalten. Diese Kultur ist wertvoll und schützenswert.

Die Ausstellung beleuchtet den Kulturraum Friedhof mit 16 Informationstafeln, die in der Aussegnungshalle zu sehen sein werden. Dekan Jürgen Hacker hat den Bayreuther Tag des Friedhofs initiiert: „Unsere Friedhöfe sind Orte der stillen Erinnerung und zugleich eine Stätte der Begegnung. Die Inschriften auf Grabsteinen und die blühende Farbenpracht der Pflanzen bezeugen die christliche Botschaft: Jesus lebt – Gottes Liebe ist stärker als der Tod. Am Tag des Friedhofs in Bayreuth sollen vielfältige Veranstaltungen und Aktionen für Jung und Alt die frohe Botschaft vom Sieg des Lebens über den Tod zum Ausdruck bringen und ansprechend vermitteln.“

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger wird zur Eröffnung des Tages ein Grußwort sprechen und gemeinsam mit Dekan Hacker die neue Beschilderung zum „Immateriellen Erbe Friedhofskultur“ enthüllen. Für Ebersberger ist ein Rokoko-Grabstein aus dem Jahr 1795, der an die Familie seiner Urururgroßeltern mit ihren acht frühverstorbenen Kindern mit der Inschrift ‚Sie lebten 38 ½ Jahre in einer vergnügten und gottgefälligen Ehe‘ erinnert, von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus gibt es am Tag des Friedhofs Rundgänge über den Stadtfriedhof mit der Möglichkeit, auf individuelle Fragen einzugehen.

Dekan Jürgen Hacker, Stadtkirchenpfarrer Dr. Carsten Brall und Mitarbeitende der Friedhofsverwaltung führen Besucherinnen und Besucher zu den verschiedenen Grablegungsarten. Die besondere historische Bedeutung des Stadtfriedhofs kann auf dem Rundgang mit Dekan i.R. Hans Peetz erlebt werden. Der Stadtfriedhof wurde 1545 außerhalb der Stadtmauern angelegt. Er ist einer der größten Friedhöfe in evangelischer Trägerschaft auf dem Gebiet der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. In seiner heutigen Gestalt ist er stark vom Barock der Markgrafenzeit geprägt. Auf ihm wurden zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens beigesetzt, unter anderem Franz Liszt, Jean Paul, Emil Warburg und Familienmitglieder Richard Wagners. Für die Vorträge ‚Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung‘ und ‚Vom Glück, die letzten Dinge zu regeln‘ konnten Dr. Harald Franz, Notar aus Bayreuth, bzw. Pfarrer Armin Langmann aus Nürnberg gewonnen werden. Rechtzeitig vorzusorgen, solange man dazu noch in der Lage ist, ist ein wichtiges Thema und wird leider viel zu oft vernachlässigt. Die Kurzvorträge sollen dazu anregen sich persönlich mit diesen Themen zu beschäftigen und sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Für das leibliche Wohl wird mit Kaffee und Krätzaweckla, einer traditionell oberfränkischen Milchschnitte gesorgt, die früher oft zum Leichenschmaus gereicht wurde. Den Abschluss bildet die Orgelandacht in der Gottesackerkirche mit Dekan Jürgen Hacker, die musikalische Ausgestaltung haben Kirchenmusikdirektor Michael Dorn und Kantor Zoltán Suhó-Wittenberg. Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regel. Besucherinnen und Besucher werden gebeten entsprechenden Unterlagen, die gängigen Apps und eine medizinische Maske zum Einlass in die Innenräume bereit zu halten. Homepage: www.dekanat-bayreuthbadberneck.de.