Bürgerforum Gräfenberg: Vortrag mit Dr. Martina Switalski und musikalischem Rahmenprogramm

„Shalom Forth“ – Schmerzvolle Spurensicherung am Donnerstag, 27. Oktober 2011, 19:30 Uhr im Historischen Rathaus Gräfenberg, Marktplatz

Die Historikerin Martina Switalski erforscht seit mehreren Jahren das jüdische Erbe ihres Dorfes. Aus zaghaften Fragen des Anfangs erwuchsen eine „Interessengemeinschaft Jüdische Geschichte in Forth“ und zahlreiche Zeitzeugengespräche über die jüdische Gemeinde vor und nach der NS-Zeit.

Als wesentliche Frucht dieses wachsenden historischen Interesses darf der Besuch des letzten jüdischen Forthers Albert Kimmelstiel aus New York im November 2008 gelten, der die Enthüllung einer Gedenkstele im Folgejahr initiierte. Die Ausstellung „Shalom Forth“ vom September bis November 2010 zeigte sodann in der Synagoge Ermreuth erstmalig Dokumente zur 350jährigen Geschichte der jüdischen Kultusgemeinde. Längst vergessene Bauten wie die Synagoge, die Mikwaot und die jüdische Schule erinnern an das nachbarschaftliche Zusammenleben christlicher und jüdischer Bewohner und den wirtschaftlichen Aufschwung des Dorfes vor der nationalsozialistischen Diktatur.

Der Vortrag versucht die mühevolle, auch schmerzvolle Spurensicherung und die (trotzdem) gefundenen Fakten bildreich darzustellen. „Wir sind die Letzten. Fragt uns aus. Wir sind zuständig.“ (Hans Sahl)