Schuljahresbeginn in der Bildungsregion Oberfranken 2021/2022: Mit digitalem Schwung und individueller Förderung ins neue Schuljahr

Symbolbild Bildung

Am 14. September 2021 starten in Oberfranken rund 53.700 Schülerinnen und Schüler an Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie ungefähr 28.000 an beruflichen Schulen in das neue Schuljahr.

Im dritten von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffenen Schuljahr sollen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen möglichst dauerhaft in Präsenzunterricht beschult werden können. Die Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, blickt – bei aller gebotener Vorsicht – optimistisch auf den Schulstart: „Das fortwährende große Engagement von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern, unsere großen Fortschritte beim digitalen Bildungsangebot und die inzwischen etablierten Abläufe stimmen mich zuversichtlich, dass wir das angehende Schuljahr erfolgreich gestalten und auch unvorhersehbaren Entwicklungen souverän begegnen werden. Regelmäßige Testungen, erprobte Hygiene- und Lüftungskonzepte und ergänzend technische Lüftungsgeräte sind wirksame Bausteine, den Unterricht in Präsenzform zu sichern. Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren können durch Impfung zusätzlich einen wesentlichen Beitrag leisten. Wichtig ist nun, die Kinder und Jugendlichen an ihrem jeweiligen Leistungsstand abzuholen, individuell zu unterstützen und langsam wieder an den normalen Schulalltag und Prüfungssituationen heranzuführen.“

Zahlreiche unterstützende Maßnahmen flankieren die Wiederaufnahme des Präsenzschulbetriebs:

Schon im vergangenen Schuljahr hatte die Regierung von Oberfranken über die „Richtlinie zur Förderung von Investitionskosten für technische Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften an Schulen (FILS-R)“ aus Mitteln des Freistaats Bayern Zuwendungen für Maßnahmen zum Infektionsschutz gewährt. Die oberfränkischen Schulaufwandsträger erhielten so für den Erwerb von CO2-Sensoren rund 800.000 Euro und rund 2,5 Millionen Euro für mobile Luftreinigungsgeräte. Das Programm ist für das neue Schuljahr in überarbeiteter Form neu aufgelegt und mit zusätzlichen Mitteln von bayernweit über 190 Millionen Euro für weitere Luftreinigungsgeräte und für dezentrale Lüftungsanlagen ausgestattet worden. Bisher sind bei der Regierung von Oberfranken hierzu 35 Anträge auf Förderung von Luftreinigungsanlagen für 887 Klassenzimmer und Fachräume in oberfränkischen Schulen eingegangen. Der Gesamtbedarf an Fördermitteln hierfür beläuft sich auf insgesamt fast 1,4 Millionen Euro.

Auch der Bund fördert das infektionsschutzgerechte Lüften in Schulen, in denen auch Kinder unter zwölf Jahren betreut werden. An der Finanzierung von Luftreinigungsgeräten für Räume, die nur eingeschränkt belüftet werden können, beteiligt er sich mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Voraussetzung ist eine Kofinanzierung durch Landesmittel.

Um die Kinder bestmöglich fördern zu können, wurden für zusätzliches Personal im Förderprogramm „gemeinsam.Brücken.bauen“ in Oberfranken seit den Pfingstferien 2021 für Grund- und Mittelschulen rund 420.000 Euro, für Förderschulen 67.000 Euro und für die Beruflichen Schulen 135.000 Euro zur Verfügung gestellt. In allen Schulamtsbezirken boten etwa die Grund- und Mittelschulen in den Sommerferien 6.185 Stunden zur Bewältigung pandemiebedingter Lernrückstände zum Beispiel in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie zur Sozialkompetenzförderung an.

Für das Schuljahr 2021/2022 stehen den oberfränkischen Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie den beruflichen Schulen weitere rund 3,3 Millionen Euro zur Gewinnung von Personal für weitere Fördermaßnahmen zur Verfügung

Zusätzliche Stunden für die Beratungslehrkräfte helfen bei der Bewältigung der Corona-bedingten Auswirkungen. Die Unterstützung durch Teamlehrkräfte wird fortgesetzt.

Doch auch für einen etwaigen Distanz- oder Wechselunterricht ist die Schulfamilie gerüstet: Mit Visavid steht seit Mai 2021 kostenlos eine weitere Videokonferenzsoftware für die bayerischen Schulen zur Verfügung, die alle datenschutzrechtlichen Anforderungen erfüllt – Videokonferenztool Visavid (bayern.de).

Zur Unterstützung der digitalen Transformation hat die Regierung von Oberfranken für die Glasfasererschließung von Schulen über 130 Förderbescheide mit einer Gesamtfördersumme von über 6,5 Millionen Euro erlassen: ein großer Schritt bei der weiteren Anbindung der Schulen ans Breitbandnetz!

Für die digitale Infrastruktur in Klassenzimmern, wie Großbilddarstellungen, digitale Lehrerarbeitsplätze sowie für PC und mobile Endgeräte hat die Regierung aus Mitteln des Freistaats Bayern seit 2018 über 13,8 Millionen Euro bewilligt. Mit einer Fördersumme von insgesamt rund 9,1 Millionen Euro wurden im Jahr 2020 250 oberfränkische Schulaufwandsträger bei der Anschaffung von mobilen Schülerleihgeräten wie Laptops und Tablets für Zeiten des Homeschoolings unterstützt und somit ein Beitrag zur Chancengleichheit bei der schulischen Bildung gewährleistet. Weiter konnte die Regierung von Oberfranken bereits über 7,5 Millionen Euro für die Anschaffung von Lehrerdienstgeräten bewilligen.

Weitere rund 53,6 Millionen Euro stehen im Förderprogramm „Digitalpakt Schule – Digitale Bildungsinfrastruktur an bayerischen Schulen (dBIR)“ für unseren Regierungsbezirk zur Verfügung.

Ganz aktuell ist mit der Förderung zur IT-Administration der digitalen Infrastruktur an den Schulen ein weiteres Förderprogramm für kommunale und private Träger des Schulaufwandes gestartet, mit dem zum Beispiel Personalkosten zur Wartung und Pflege der IT-Infrastruktur gefördert werden können. Damit sollen Lehrkräfte, die bisher die Systemadministration an Schulen übernommen hatten, entlastet werden und die Schulen erfahren eine noch bessere Unterstützung auf dem weiteren Weg der Digitalisierung.

Seit 23. Oktober 2020 ist ganz Oberfranken, als erster Regierungsbezirk in Bayern, „Bildungsregion“ und auch „Digitale Bildungsregion“. Alle kreisfreien Städte und Landkreise in Oberfranken wurden mit beiden Qualitätssiegeln ausgezeichnet. Die Initiative der Bildungsregionen begleitet das Bildungsmonitoring und die Vernetzung von Bildungseinrichtungen auf lokaler und regionaler Ebene koordiniert durch den Bereich Schulen an der Regierung von Oberfranken.

Entwicklungen an den oberfränkischen Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie den Beruflichen Schulen:

Während die Schülerzahlen im Grundschulbereich mit aktuell 34.003 Schülerinnen und Schülern (Vorjahr 33.729) leicht steigen – davon 8.765 Erstklässler (Vorjahr: 8.331) – sind sie im Mittelschulbereich mit jetzt 15.292 aufgrund von Übertritten in den Jahrgängen 5, 6 und 7 leicht rückläufig (Vorjahr: 15.392). Auch an den Beruflichen Schulen ist mit einem geringen Rückgang der Schülerzahlen zu rechnen.

Bei den Förderschulen hat sich die Schülerzahlentwicklung stabilisiert und weist in der Planung für 2021/2022 mit 4.439 Schülerinnen und Schülern nach 4.452 im vorherigen Schuljahr einen weiterhin hohen Wert aus.

Es ist eine wesentliche Aufgabe der Schulverwaltung, für eine gleichmäßige und gerechte Verteilung der Lehrkräfte zu sorgen und im gesamten Staatsgebiet ein möglichst gleiches Bildungsangebot bereitzustellen. Als objektive Größe sind hier die Schülerzahlen im jeweiligen Regierungsbezirk heranzuziehen.

Die oberfränkischen Grund-, Mittel- und Förderschulen können bedarfsgerecht mit Lehrkräften versorgt werden. Die Regierung konnte dabei auch regionale Zuschläge bei der Versorgung mit Lehrerstunden zum Erhalt der kleinen Grundschulen im ländlichen Raum und erstmals eine Unterstützung für kleine Mittelschulverbünde berücksichtigen. Auch wenn es der Regierung von Oberfranken ein großes Anliegen ist, Lehrkräfte wunschgemäß wohnortnah und in der Region zu halten, konnte in diesem Jahr nur einem Teil der Junglehrkräfte ein Stellenangebot in Oberfranken gemacht werden. Die weitaus stärker steigenden Schülerzahlen im Süden des Freistaats bedingen dort einen ständig wachsenden Lehrerbedarf, der aus allen bayerischen Regionen gedeckt werden muss.

Grundsätzlich sehr erfreulich ist für alle erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Lehrerausbildung die momentane bayernweite Volleinstellung in allen Lehrämtern für Grund-, Mittel- und Förderschulen.

Bei den beruflichen Schulen ist hervorzuheben, dass auch in der sogenannten Mangelfachrichtung Informations- und Metalltechnik in Oberfranken sieben Lehrkräfte eingestellt werden konnten. Nur in den Bereichen Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie Bau- und Elektrotechnik konnten von den 25 oberfränkischen Planstellen erst 13 besetzt werden. Die in diesen Fachrichtungen gestiegenen Anmeldezahlen für das Referendariat im Schuljahr 2021/2022 geben immerhin Anlass zur Hoffnung, dass in naher Zukunft auch diese Versorgungslücke in Oberfranken geschlossen werden kann.

Die Ganztagsversorgung bewegt sich in Oberfranken auf hohem Niveau. Während die im Grund- und Mittelschulbereich die eingerichteten Ganztagesmaßnahmen nahezu unverändert fortlaufen, wird im Förderschulbereich mit nun insgesamt 86 Angeboten im gebundenen und offenen Ganztag ein neuer Höchststand erreicht und eine flächendeckende Abdeckung gewährleistet. Außerschulische Angebote in Heilpädagogischen Tagesstätten und in Horten stellen zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen dar.

Aufgrund der sich in den letzten Jahren stabilisierenden Zuwanderungszahlen konnte die Zahl der Klassen zur Sprachförderung (sog. Deutschklassen) in Oberfranken leicht reduziert werden. Für unterschiedliche Formen des Berufsvorbereitungsjahres bzw. das Modell der Berufsintegrationsklassen sowie für die Beschulung von berufsschulpflichtigen Geflüchteten und Asylbewerberinnen und Asylbewerbern kann die Regierung von Oberfranken im Schuljahr 2021/2022 Fördermittel in Höhe von gut 1,8 Millionen Euro ausreichen. Das seit letztem Schuljahr flächendeckend eingerichtete Vollzeitangebot zur Berufsvorbereitung für alle Schülerinnen und Schüler ohne Ausbildungsplatz unterstützt erfolgreich die Integration von Jugendlichen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.

Weitere ausführliche Informationen und Statistiken zum Schuljahr 2021/2022 für Grund-, Mittel, Förder- und berufliche Schulen finden Sie in den Anlagen zu dieser Pressemitteilung.

Anlage 1 Anlage 2